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Schamanin

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P.S.: Diese manipulativen Techniken "Mind Control" zu nennen, finde ich einen gut passenden Ansatz. Oder vielleicht auch "Brain Wash"-Techniken, oder ähnlich?

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Heilung bedeutet nicht das Eindämmen von Krankheitssymptomen, sondern zu dem zu werden, was du wirklich bist.


Do 21. Jun 2018, 16:56
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Hexe

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Hallo Julia, :welcome:


Fr 22. Jun 2018, 19:41
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Schamanin

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Hallo Luzia!

Hab lieben Dank für deinen Willkommensgruß! :)

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Fr 22. Jun 2018, 20:08
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Hi Julia,

um nicht den gleichen Fehler fort zu schleppen, schreibe ich jetzt gleich im richtigen (hoffentlich) Bereich. :oops:

"Ich wurde vor 21 Jahren als Schamanin initiiert und arbeite seitdem für Schutzbefohlene aus dem In- und Ausland. Meine Grundausbildung erhielt ich im Sinne des Core-Schamanismus, und meine Inneren Instanzen führten sie intensiv fort. Und immer wieder darf ich Neues hinzu lernen. Zudem habe ich auf Anregung meines damaligen Lehrers, Peter Lutz (der ein direkter Schüler von Michael Harner war), die Ausbildung zur Schamanenlehrerin absolviert und gebe seitdem Seminare." Julia, Vorstellungstext

Hab mal so unüblich zitiert, weil ich nicht auf die erste Seite kam, nachdem ich meinen Beitrag öffnete.


Vielleicht hast Du Lust, mir dazu etwas zu schreiben. Mich interessiert, was Dich damals am Core-Schamanimus angezogen hatte, um dort die Ausbildung zu beginnen. Und was Du heute rückblickend als wesentlich daran für Dich empfindest?

Mein Hintergrund für diese Fragen ist der, dass ich gerne mehr dazu verstehen möchte.

Mein eigener Werdegang ist ein etwas anderer. Ich lernte seit meiner Kindheit von den mit mir verbundenen Geistern und AhnInnen. Irgend wann wollte auch ich einmal eine menschliche Lehrerin "haben", deswegen schaute ich mich um. Mir gefiel damals, 1992, der Ansatz von Ute Schiran gut, weil sie mir eine ernsthaft Forschende schien und es ihr nicht um die Vermittlung von Techniken ging, sondern um Wahrnehmung und möglichst große Fremdheit zulassen und damit arbeiten zu können. Rückblickend kann ich sagen, dass mir das auch geblieben ist, die Freude daran und die Offenheit. Meine eigenen Schwerpunkte traf ihr Ansatz in diesen Bereichen, die Bereiche Verbundenheit und Gemeinschaft, die mir sehr wichtig sind, waren so nicht ihr Thema. Vermutlich ist es meistens so, dass Teile zum eigenen Sein/der eigenen Aufgabe passen und andere nicht. In diesem Sinne möchte ich auch meine Frage verstanden wissen und würde mich über eine Antwort freuen. :)


Sa 23. Jun 2018, 18:12
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Schamanin

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Hi, nochmal an dieser Stelle, Sapuchera!

Vorab: Ich freue mich über deine Frage und danke dir für deine Worte - besonders dafür, dass du mich teilhaben lässt an deinen Wegen - ich hatte mich schon gefragt, was du so machst, weil mir, wie gesagt, deine Beiträge und die Art, auf die du dich mitteilst, so gut gefallen. Das, was du über dich berichtest, erklärt mir Einiges (und ich würde gern noch mehr darüber hören). :) Darüber freue ich mich. Deine "menschliche" Lehrerin kenne ich leider nicht (ich werde mal nachher googeln). Über mich kam Traurigkeit durch "Lehrermangel" als ich Yoganandas Autobiographie las. Da fühlte ich mich so allein, dass ich weinen musste. Dann dachte ich, ich müsse es ganz allein in die Hand nehmen. Vor Ort, mit dem, was da ist und mit dem, was nicht da ist.

Gerade möchte ich dir als Erstes etwas noch Anderes mitteilen... Es ist für mich alles sehr interessant und lehrreich hier. Weißt du, ich habe immer große Schwierigkeiten damit gehabt zu sagen "Ich bin Schamanin" (z.B. in der Nachbarschaft oder im weiteren Bekanntenkreis - wenn ein Fremder mich direkt gefragt hat, was ich so mache, habe ich meistens herumgedruckst). Die Menschen, für die ich arbeite, und Schüler kommen durch Fürsprache zu mir, und fast alle kenne ich nicht persönlich (Schneeballprinzip). Zu meiner Homepage haben mich meine engeren Freunde geradezu breitgeschlagen. Und erst seit Anfang dieses Jahres sagt etwas in mir "Geh' ins Außen, und tue es ganz!", "Stelle dich öffentlich zur Verfügung, geh mit dem, was du bist, unter Leute, und verstecke dich nicht mehr!", "Diene Allen!". Dem bin ich nachgegangen (es ist ganz neu für mich und erfordert Mut) - und erlebe prompt das, was sich da im anderen Forums-Bereich abgespielt hat... Es ist, als wolle das Universum mich prüfen und nachfragen, wie sicher ich mir mit diesem Schritt und ob ich dazu mit allen möglichen Konsequenzen stehen kann. Ich finde das alles gerade sehr spannend und nehme es als konstruktiven Impuls mit.

Nun möchte ich zu deiner eigentlichen Frage kommen...
In meiner Kindheit, als ich so 3, 4 Jahre alt war, hörte ich allabendlich Stimmen, von denen ich niemandem erzählte. Sie bedrohten mich immer vor dem Einschlafen, und es waren sehr viele. Doch ich fühlte mich völlig geschützt, lächelte an die Zimmerdecke und dachte "Macht ihr mal. Ich habe keine Angst vor euch, weil ich weiß, dass ihr mir nichts tun könnt." Ich fand das ganz normal, und ca. mit Beginn der Schulzeit hörte das auf. Dann brachten mir mein Vater und Opa Wünschelrutengehen bei (was bei uns auf dem Dorf einfach nur praktischen Nutzen hatte, um zu wissen, ob man hier oder dort graben könne). Und eines Tages sagte mein Opa (er hat mir eine erzlutherische religiöse Erziehung angedeihen lassen, die ich wirklich nicht missen möchte) völlig ohne Kontext zu mir, dass es in unserer Familie jemanden gegeben hatte, der mit den Händen heilen konnte. Mein Bruch mit der christlichen Religion begann mit Beginn meiner Konfirmandenzeit - ich merkte, dass ich mit Vielem nicht konform gehen konnte und begab mich auf die Suche (zunächst nach einer anderen Religion, ich war ja erst 14, zumal ich die Idee der Wiedergeburt viel logischer als alles andere fand). Etwas später merkte ich, dass mich jede Art der Religion zu sehr einengt.

Schamanismus hat mich eigentlich gar nicht interessiert. Im Haus meiner einen Tanzschülerin und Freundin fanden die Seminare mit Peter Lutz statt, und immer, wenn sie mir davon erzählte, langweilte ich mich ein bisschen. Parallel dazu versuchte ich allein im stillen Kämmerlein, meine "spirituellen Kräfte" zu entwickeln / auszuloten. Dann traf ich, 10 Jahre nach Ende der Schulzeit, einen ehemaligen Mitschüler im Supermarkt wieder, und als wir uns dann privat trafen, sagte er, er interessiere sich für schamanisches Reisen, und da fiel mir meine Freundin ein. Also holte ich die Seminareinladung für diesen Mann und las sie selbst durch. Peter Lutz schrieb so nett und witzig, dass ich lachen musste und plötzlich dachte: "Warum eigentlich nicht ich? Ich könnte doch dort hingehen, dieser Mensch macht mich neugierig..." Und ab da, das habe ich ja in meinem Vorstellungstext angedeutet, fühlte ich mich endlich zuhause. Angekommen.
(Aber ich sah auch, dass es bei fast allen anderen Teilnehmern nicht so fruchtbar war, und das ist ganz klar der Herangehensweise geschuldet).

Ich muss gestehen, dass ich ein sehr analytischer Mensch bin. Das sinnliche Erleben und Lernen ist erst mit der schamanischen (weißt schon, wie ich meine ;) ) Arbeit dazugekommen. Da dann aber mit geballter Kraft von Jetzt auf Gleich. Alles ging so schnell, und es war eine unglaublich intensive Zeit. Da würde ich dir gern, sehr gern, mehr dazu erzählen, aber das sprengt, glaube ich, leider den Rahmen hier.

Am Core-Schamanismus gefällt mir persönlich nach wie vor das "nackte" Erlernen einiger grundsätzlicher (Reise-)Techniken. Das passt gut zu meiner Wesensstruktur (wie beim klassischen Ballett - Handwerk erlernen und den künstlerischen Ausdruck auf dieser Basis frei zum Tragen kommen lassen). Also kam es bei mir eigentlich chronologisch umgekehrt wie bei dir. Vor diesen Core-Kursen "klopften" zwar Wesen bei mir an, aber ich schickte sie immer weg, weil ich ihnen nicht vertrauen wollte. Durch das Erlernen dieser basischen Techniken wurde ich erst frei und konnte mich endlich vertrauensvoll einlassen. Da erst begann meine eigentliche "Ausbildung" (durch "Geister", Ahnen, Natur, etc.).

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Sa 23. Jun 2018, 19:55
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Hallo Julia,

Danke für Deine Offenheit!

Julia Menhofer hat geschrieben:
Das, was du über dich berichtest, erklärt mir Einiges (und ich würde gern noch mehr darüber hören).


Ja, so viel gibt es eigentlich nicht, aber kannst mich sonst sehr gerne zu Konkretem fragen.
Ute, sie hat vor ein paar Jahren die Ebenen gewechselt, war nicht lange meine Lehrerin, auch weil mir das, was mir wichtig war, dann doch zu sehr fehlte und weil ich das Glück habe, von den mit mir verbundenen Geistern und AhnInnen lernen zu dürfen und von anderen Menschenwesen, bzw. Otherkins.
Seit vielen Jahren arbeite/forsche/... ich mit anderen gemeinsam und gleichberechtigt zu dem Feld, das ich "nordeuropäischer Schamanismus" nennen würde, um mich verständlich zu machen. Eine/Meine Lebensaufgabe und sehr beglückend, tief traurig, und alles dazwischen auch.

Julia Menhofer hat geschrieben:
Gerade möchte ich dir als Erstes etwas noch Anderes mitteilen... Es ist für mich alles sehr interessant und lehrreich hier. Weißt du, ich habe immer große Schwierigkeiten damit gehabt zu sagen "Ich bin Schamanin" (z.B. in der Nachbarschaft oder im weiteren Bekanntenkreis - wenn ein Fremder mich direkt gefragt hat, was ich so mache, habe ich meistens herumgedruckst). Die Menschen, für die ich arbeite, und Schüler kommen durch Fürsprache zu mir, und fast alle kenne ich nicht persönlich (Schneeballprinzip). Zu meiner Homepage haben mich meine engeren Freunde geradezu breitgeschlagen. Und erst seit Anfang dieses Jahres sagt etwas in mir "Geh' ins Außen, und tue es ganz!", "Stelle dich öffentlich zur Verfügung, geh mit dem, was du bist, unter Leute, und verstecke dich nicht mehr!", "Diene Allen!". Dem bin ich nachgegangen (es ist ganz neu für mich und erfordert Mut) - und erlebe prompt das, was sich da im anderen Forums-Bereich abgespielt hat... Es ist, als wolle das Universum mich prüfen und nachfragen, wie sicher ich mir mit diesem Schritt und ob ich dazu mit allen möglichen Konsequenzen stehen kann. Ich finde das alles gerade sehr spannend und nehme es als konstruktiven Impuls mit.


Was denkst Du, warum Du mit der Benennung "Schamanin" Probleme hattest? Liegt es an dem Wort an sich und woher es kommt und wer es geprägt hat? Oder liegt es daran, weil wir alle, die aus diesem Kulturkreis stammen, nur rudimentäre Reste wieder erinnern? Oder aus einem der vielen möglichen anderen Gründen, die Menschen haben/finden können, z.B. um sich selbst zu verhindern, um sich selbst viel Leid zu ersparen,...

Ja, sich zu zeigen, in dem, was eines wirklich ausmacht und die eigene Aufgabe und die Verbündeten zu vertreten, erfordert wirklich viel Mut. :)

Was meinst Du mit dem "anderen Forums-Bereich" und was ist Dir widerfahren, Konkurrenz, Neid, Kritik,...?
Wenn Du es hier schreiben magst?

Peter Lutz kenne ich nicht, hab mal gegoogelt aber nix gefunden (was bei mir Internetdino leider aber auch nicht viel bedeutet) :lol:
Vielleicht haben sich die anderen Teilnehmenden zu sehr unter Druck gesetzt?

Julia Menhofer hat geschrieben:
Ich muss gestehen, dass ich ein sehr analytischer Mensch bin. Das sinnliche Erleben und Lernen ist erst mit der schamanischen (weißt schon, wie ich meine ) Arbeit dazugekommen. Da dann aber mit geballter Kraft von Jetzt auf Gleich. Alles ging so schnell, und es war eine unglaublich intensive Zeit. Da würde ich dir gern, sehr gern, mehr dazu erzählen, aber das sprengt, glaube ich, leider den Rahmen hier.


weiß ich gar nicht, ist ja das richtige Forum dafür, kannst mir aber gerne auch per PN schreiben.

Julia Menhofer hat geschrieben:
Am Core-Schamanismus gefällt mir persönlich nach wie vor das "nackte" Erlernen einiger grundsätzlicher (Reise-)Techniken. Das passt gut zu meiner Wesensstruktur (wie beim klassischen Ballett - Handwerk erlernen und den künstlerischen Ausdruck auf dieser Basis frei zum Tragen kommen lassen). Also kam es bei mir eigentlich chronologisch umgekehrt wie bei dir. Vor diesen Core-Kursen "klopften" zwar Wesen bei mir an, aber ich schickte sie immer weg, weil ich ihnen nicht vertrauen wollte. Durch das Erlernen dieser basischen Techniken wurde ich erst frei und konnte mich endlich vertrauensvoll einlassen. Da erst begann meine eigentliche "Ausbildung" (durch "Geister", Ahnen, Natur, etc.).


Das finde ich sehr interessant! Die Techniken gaben Dir also das notwendige Gerüst/die notwendige Sicherheit, um Dich überhaupt einlassen zu können? So habe ich Dich -hoffentlich richtig, verstanden.

Ich habe mich immer gefragt, warum Menschen zum Core-Schamanimus gehen, weil für mein Erleben "Schamanismus" keine Technik, sondern ein ganzes Lebenskonzept/Lebenswelt-Welt erleben/... (knurr Worte) ist und aus dem Kontakt zu AhnInnen und Geistern das "wie" ich an eine Sache/Frage/ein Problem herangehen kann, entsteht. Aber das braucht klar, ganz viel Vertrauen und das lernt ein in diese Kultur geborener Mensch hier erstmal nicht, sondern ganz im Gegenteil, es lernt Geisterangst/ ein nicht vertrauen können/... Deine Worte erschließen mir jetzt den Grund! Danke! :)

Ja, ich teile Deine Einschätzung unbedingt, wenn Du schreibst, dass die eigentliche Ausbildung durch die Geister, AhnInnen, Natur,... geschieht!
Aber ich weiß natürlich auch, dass nicht alle das so sehen. Nu ja, jedes muss ja auch seinen/ihren eigenen Weg finden und zum Glück ist das auch möglich. Und das ist oft genug eine Bereicherung für so ein neugieriges Raben-Clan-Totem-Wesen wie mich. :lol:

Bis bald,
Sapuchera


Mo 25. Jun 2018, 15:18
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Schamanin

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Liebe Sapuchera,

den Dank gebe ich genau in der gleichen Form an dich zurück!

Ich habe inzwischen Ute gegoogelt und mir sogar ein kleines Video mit ihr auf Youtube angesehen. Auch habe ich mich ein bisschen auf der Homepage ihrer früheren Lebensgefährtin herumgetrieben. Sehr interessant und ebenso ansprechend, das alles... (wobei ich mich auch zutiefst den Männern gegenüber verpflichtet fühle und es ganz großartig finde, wenn die anfangen, sich ihrer ureigenen Kraft zu öffnen - ich hatte auch schon reine Männergruppen, so wie kommendes Wochenende auch...)

Dass du Peter nicht gefunden hast, lag nicht an deinen etwaigen "mangelnden Internetfähigkeiten"! Er ist auch vor einigen Jahren verstorben (er und ich waren bis zu dem Zeitpunkt freundschaftlich miteinander verbunden) und hatte als Schamane keinen Internetauftritt. Auch ist inzwischen (vielleicht von seiner Familie entfernt?) seine Seite, auf der es um seine enkaustische Malerei ging, nicht mehr auffindbar. Einzig frühere Schüler (u.a. mein Ex, haha) beziehen sich auf ihn. Peter hatte eine interessante Biographie. War geweihter katholischer Priester (und Oberstudienrat in den Fächern Mathematik und Physik), dann wurde ihm das Ganze zu eng, und in den USA scheint er dann auf Harner gestoßen zu sein. Für ihn war die Freiheit das Allerwichtigste, und auf seinen Seminaren erachtete er es als das höchste Ziel, den Menschen eine Erfahrung zu ermöglichen - unabhängig davon, ob und wenn ja, was sie danach daraus machen.
(Weil meine Wünsche für meine Schüler andere sind, habe ich dann relativ schnell von dieser Harnerschen Crash-Kurs-Methode abgelassen.)

An dieser Stelle noch etwas zu deiner Zeit mit Ute: Wenn ich dich richtig verstanden habe, fehlte dir als eine weitere Schwerpunktsetzung das Thema "Gemeinschaft" - stimmt das so? Das erinnerte mich an meine Lehrerausbildung, in der ich so sehr hoffte, unter Gleichgesinnten, versammelt in einer harmonischen Gemeinschaft zu sein. Stattdessen wurde ich schamanisch sogar von einer anderen Frau angegangen, die sich in (einseitiger) grimmiger Konkurrenz mit mir zu fühlen schien. Ich war baff, völlig entgeistert (glücklicherweise nicht wortwörtlich :grin: ) und fragte Peter, wie das denn nun sein könne, und es gäbe doch insgesamt schon genügend Entzweiung auf dieser Welt, und wenn wir es nicht mal schaffen könnten, als Gruppe zusammenzuhalten, was dann? Und er entgegnete ganz trocken: "Vergiss es. Als Schamane bist du Einzelkämpfer." Und inzwischen teile ich - wohlgemerkt für mich persönlich! - diese Auffassung. Ich komme am besten zurecht, wenn ich "meine Sachen" allein mache. Was aber nicht heißt, dass mir ein Austausch mit Gleichgesinnten nicht gut täte - ganz im Gegenteil!
Umso mehr freut es mich für dich, wenn du schreibst:
Sapuchera hat geschrieben:
Seit vielen Jahren arbeite/forsche/... ich mit anderen gemeinsam und gleichberechtigt zu dem Feld, das ich "nordeuropäischer Schamanismus" nennen würde, um mich verständlich zu machen. Eine/Meine Lebensaufgabe und sehr beglückend, tief traurig, und alles dazwischen auch.
Ja, beglückend, tief traurig machend und alles, was dazwischen liegt - das ist für mich (aufrichtiges) Mensch-Sein! Und ich möchte mich ebenfalls keineswegs daraus "wegmogeln". Will mich dem ganz und gar stellen. Keine "höhere" Position einnehmen in irgendeinem Elfenbeinturm. Ich will lieber bis zur Hüfte im Schlamm waten, wann immer es erfordlich ist...

Warum es mir so schwer fiel, mich Schamanin zu nennen...
Einerseits weiß ich, dass ich schon ein Mal auf dem Scheiterhaufen gelandet bin. Andererseits wollte und will ich primär als bodenständiger, "normaler" Mensch wahrgenommen werden und nicht als "abgehobene / durchgeknallte Tante" oder gar "esoterische Wichtigtuerin" abgestempelt werden - so dass schlimmstenfalls das, was ich zu geben habe, gar nicht oder nur erschwert angenommen werden kann von Denen, die es vielleicht sogar am dringendsten brauchen.
Inzwischen habe ich aber durchweg gute Erfahrungen gemacht im (anfänglichen, noch etwas zaghaften) Nach-Außen-Gehen...

Passt hier nicht ganz 'rein, fällt mir aber gerade in diesem Zusammenhang ein: Ich habe / hatte mehrere Schutzbefohlene, die aus der ehemaligen Sowjetunion stammen. Sie hatten keinerlei Berührungsängste, waren stattdessen einfach nur glücklich, hier in Deutschland eine Schamanin gefunden zu haben und stellten teilweise Fragen (z.B. bezüglich der Übungen, die ich ihnen nannte), die von einem solchen Selbstverständnis in Bezug auf schamanische Arbeit zeugten, dass ich gleichermaßen erstaunt wie entzückt und beglückt war.

Sapuchera hat geschrieben:
Die Techniken gaben Dir also das notwendige Gerüst/die notwendige Sicherheit, um Dich überhaupt einlassen zu können? So habe ich Dich -hoffentlich richtig, verstanden.
Ja, genau! So meinte ich es. Und dieses Handwerkszeug, so wie es jetzt mal nennen möchte, bietet eine für mich große Verlässlichkeit, sprich, ich komme sicher (in jeder Hinsicht) dorthin, wohin ich in den Inneren Welten gelangen möchte und kann dadurch die Dinge verlässlich be-greifen und effizient bearbeiten (also wenn es um die Arbeit mittels schamanischer Reise geht). Und ja, wie du schreibst, der Schamanismus selbst ist - auch für mich - keine "Technik", sondern.... (quote) Und ebenfalls ja: Wir, in diesem Kulturkreis, lernen es nicht, uns vertrauensvoll in "das Andere", die "Urkräfte" (ja, grrrrr... Worte...) hineinzugeben...

An deinem Forschen und Erfahren interessiert mich gerade besonders, wie genau du vorgehst, wie der Kontakt oder die Aufnahme dessen vonstatten geht. Ich glaube, du gehst da ganz anders vor als ich (?), aber ich kann es nur erahnen.

Mit "diesen Rahmen sprengen" meinte ich nur detailreiche Schilderungen von einzelnen Erlebnissen (von wegen 'Romangefahr' :biggrin:), die mich aber aus deiner Erlebniswelt auch sehr interessieren würden.

... Und 'Raben-Clan-Totem'? Magst du darüber ein wenig mehr erzählen? Das würde mich freuen! :)

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Mo 25. Jun 2018, 17:03
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Hallo Julia,

Julia Menhofer hat geschrieben:
Ich habe inzwischen Ute gegoogelt und mir sogar ein kleines Video mit ihr auf Youtube angesehen. Auch habe ich mich ein bisschen auf der Homepage ihrer früheren Lebensgefährtin herumgetrieben. Sehr interessant und ebenso ansprechend, das alles...


Ja, kann mich nur wiederholen, Ute ist eine der wenigen, die ich im schamanischen Bereich wirklich als Schwergewicht bezeichnen würde und ich schätze sie sehr als ernsthaft Forschende. Zu Rita kann ich Dir nichts sagen, ausser, dass sie, wenn ich richtig informiert bin, anders als Runa, Utes vorherige Lebensgefährtin, die total gleichberechtigt mit Ute forschte, immer als Utes Assistentin beschrieben wurde. Zum Grund dafür kann ich Dir nichts sagen und es sollte sich eines ja auch immer selbst eine Meinung bilden.

Julia Menhofer hat geschrieben:
An dieser Stelle noch etwas zu deiner Zeit mit Ute: Wenn ich dich richtig verstanden habe, fehlte dir als eine weitere Schwerpunktsetzung das Thema "Gemeinschaft" - stimmt das so?


Es waren die Themen: Verbundenheit und Gemeinschaft.

Nach meiner Meinung ist es unabhängig vom Geschlecht (mit den hier kulturell bedingten Zuschreibungen) wichtig für alle Menschen in welcher Form auch immer "spirituell" tätig zu sein. Und egal, ob eines nun von einer Frau oder von einem Mann lernen mag, ob in gemischten Gruppen oder in reinen Frauen-/Männergruppen. Das muss jedes für sich selbst entscheiden und kann es zum Glück ja auch. ;)

Julia Menhofer hat geschrieben:
...und fragte Peter, wie das denn nun sein könne, und es gäbe doch insgesamt schon genügend Entzweiung auf dieser Welt, und wenn wir es nicht mal schaffen könnten, als Gruppe zusammenzuhalten, was dann? Und er entgegnete ganz trocken: "Vergiss es. Als Schamane bist du Einzelkämpfer." Und inzwischen teile ich - wohlgemerkt für mich persönlich! - diese Auffassung. Ich komme am besten zurecht, wenn ich "meine Sachen" allein mache. Was aber nicht heißt, dass mir ein Austausch mit Gleichgesinnten nicht gut täte - ganz im Gegenteil!


Das ist es, was mich immer wieder sehr verwundert. Warum es ausgerechnet im Schamanismus, in dem es nach meiner Erfahrung gerade um Verbindungen und Verbundenheit geht, immer wieder bei vielen so viel um trennendes, um Konkurrenz und um etwas geht, dass Dein Peter als "Einzelkämpfer" benennt.
Meine Erfahrungen der letzten dreißig Jahre zeigen mir deutlich, dass sich die Kraft einer als Gruppe arbeitender Wesen potenziert, besonders dann, wenn sie an einem Thema arbeiten, das über sie selbst als Einzelperson hinaus geht, aber auch dann, wenn es z.B. um Heilung für ein einzelnes geht.
Und ich muss hinzu setzen, dass ich diese gemeinsame Arbeit auch immer als bereichernd und beglückend erlebe.
Aber, Menschen sind verschieden, das wird auch in diesem Bereich deutlich. :lol:

Julia Menhofer hat geschrieben:
An deinem Forschen und Erfahren interessiert mich gerade besonders, wie genau du vorgehst, wie der Kontakt oder die Aufnahme dessen vonstatten geht. Ich glaube, du gehst da ganz anders vor als ich (?), aber ich kann es nur erahnen.


Ja, ich gehe da ganz anders vor, aber das würde hier wirklich den Rahmen sprengen.
Vielleicht ein kleines Beispiel: vor ein paar Jahren ging es mir gesundheitlich nicht gut. Als ich durch unseren großen Garten ging, mit dem ich sehr verbunden bin, sprach mich eine der dort wild wachsenden Pflanzen darauf an und bot mir eine seiner Blüten als Medizin an. Ich ass sie in vollem Vertrauen und sie half mir. Es war ein Fingerhut.

Julia Menhofer hat geschrieben:
... Und 'Raben-Clan-Totem'? Magst du darüber ein wenig mehr erzählen? Das würde mich freuen!


Klar, gerne, In der hier gängigen Sprache würde es heißen: mein Totem ist der Rabe,
aber ich mag diese Wortwahl so nicht, weil es nicht die richtige Reihung zeigt, die richtige Gewichtung, deswegen ziehe ich es vor zu sagen, dass ich zum Totem-Clan (oder besser noch zur Totem-Familie) der Raben/Rabin gehöre. Und dazu gehört nun mal auch, dass ich Rabenneugierig bin :lol:


Mi 27. Jun 2018, 14:51
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Herzlich Willkommen im Forum Julia :welcome:

Sehr schönes Foto :)

Viel Spaß im Forum.

LG Lucy

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"Fremde Erde ist nur fremd, wenn der fremde sie nicht kennt"


Fr 27. Jul 2018, 15:42
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Liebe Lucy, vielen lieben Dank! :)

Und ich freue mich darüber, dass dir mein Foto gefällt. :-D

Mir gefällt das Forum sehr, auch wenn ich in letzter Zeit nicht so häufig dazu komme, mich zu beteiligen.

Alles Schöne wünscht dir

Julia :d_sunny:

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Fr 27. Jul 2018, 15:49
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