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Christliche Bräuche, die eigentlich heidnisch sind
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Autor:  Scorpio Dennis [ Di 27. Dez 2016, 20:28 ]
Betreff des Beitrags:  Christliche Bräuche, die eigentlich heidnisch sind

Da die meisten christlichen Feiertage ja auf heidnischen basieren, wie sieht es da mit Weihnachten aus? Klar, wir selber kennen es als Jule, aber ich bezieh das jetzt auf die Weihnachtsbräuche. So soll z.B.

-Christus auf Baldur bzw den Sonnengott zurückgehen. Macht Sinn, da die Wintersonnenwende ja quasi mit Christus' Geburt einhergeht, die Tage wieder länger werden.

-Der Christbaum auf den Weltenbaum. Das finde ich plausibel aber wie passt da die Schmückung rein? Der "Weihnachtsbaum" ist jedenfalls seit der Römerzeit überliefert aber erst im 19.Jahrhundert hat die Kirche den Baum in ihr Weihnachtsfest eingeführt (neben der Krippe).

-Der Weihnachtsmann auf Odin. Ne gewisse Ähnlichkeit ist ja da, u.a. der Bart, Hut und die Rute ist eigentlich der Stab. (Der Weihnachtsmann wird übrigens erst seit Anfang letzten Jahrhunderts mit rotem Gewand dargestellt, was wohl hauptsächlich von einer Kampagne von Coca-Cola ausging. Davor war er meist blau (Väterchen Frost).)

-Die heiligen drei Könige auf die drei Nornen/Schicksalfrauen Urd, Verdandi und Skuld.

Wisst ihr da näheres zu bzw. noch weitere Bräuche, die ursprünglich heidnische sein sollen? (nicht nur Weihnachten, aber das ist ja quasi aktuell)

Autor:  Rhia-Aileen [ Di 27. Dez 2016, 20:37 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Christliche Bräuche, die eigentlich heidnisch sind

Der eigentliche Geburtstag von Jesus soll ja irgendwie im Februar sein... die Kirche hat den anscheinend auf "Weihnachten" verlegt, damit er in der "Nähe" des heidnischen Yul-Festes ist.. so dass die Heiden das Fest "leichter" übernehmen.

Auch der Adventskranz ist darauf zurück zu führen... ähnlich wie der Tannenbaum soll das "Immergrüne" Tannengezweig die anderen Bäume beschwören im Frühling wieder zu spriessen.
Man holt sich also quasi das Grün ins Haus.

Beim Adventskranz zündete man 4 Wochen vor Yul eigentlich alle Kerzen an, und dann mit jeder Woche eine weniger. An Yul dann wieder alle.
Ich denke die Lichter kamen an den Baum um auch da da sLicht herein zu holen... der Schmuck kam dann wohl später einfach dazu.


Ganz besonders lustig finde ich ja Ostara/ Ostern... wenn die Christen wüssten, was die Eier und Häschen für eine wahre Bedeutung haben! :gefuehle_0090:

Autor:  Finola [ Di 27. Dez 2016, 20:46 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Christliche Bräuche, die eigentlich heidnisch sind

ach komm, das wissen sie doch eigentlich. mal ehrlich, man muss kein genie sein um da die herleitung zu machen.
ich habe gelesen, jesu geburt war im mai. :mrgreen:

die feier zum 1. mai. beltane. gibt es da nicht auch einen christlichen brauch?

Autor:  Rhia-Aileen [ Di 27. Dez 2016, 20:50 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Christliche Bräuche, die eigentlich heidnisch sind

Ja der Maibaum, wurde doch auch irgendwie verchristlicht oder nicht?

Ja könnte man meinen Finola....was denkst du wie da mancheiner/ eine schon geguckt hat, als ich das aufgezeigt habe.
:lol:

Autor:  Finola [ Di 27. Dez 2016, 20:52 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Christliche Bräuche, die eigentlich heidnisch sind

ist das dann die perfektion von verdrängung? bekommt man das in der sonntagsschule gelehrt? :lol:

Autor:  Rhia-Aileen [ Di 27. Dez 2016, 20:54 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Christliche Bräuche, die eigentlich heidnisch sind

Keine Ahnung! Da fragst du die Falsche!

Ich bin nicht mal konfimiert worden.
und war noch nie in nem Gottesdienst...
War nur für Beerdigungen in der Kirche... :lol:

Autor:  Finola [ Di 27. Dez 2016, 21:04 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Christliche Bräuche, die eigentlich heidnisch sind

ich auch... und was die da für rituale haben, hat für mich überhaupt keinen sinn ergeben.
aber das muss es ja auch nicht, ist umgekehrt bestimmt genauso. das schlimmste war, dass mir auch keiner erklären konnte, warum ausgerechnet diese handlungen betrieben wurden. es kam nur "ist halt so".... furchtbar. O_o

Autor:  hollytrap [ Mi 28. Dez 2016, 10:48 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Christliche Bräuche, die eigentlich heidnisch sind

Christliche Bräuche, die eigentlich heidnisch sind.

Die unterschiede der christlichen Kirchen sind je nach Region so unterschiedlich, weil sie an die Lebensgewohnheiten der zu Bekährenden angepast worden sind.
Und auch Heute giebt es große unterschiede der evangelischen Kirchenkultur nur durch ein regieonalen Unterschied.
Sollte jemand von euch mal nach Lagos/Nigeria kommen, könnte diese Person sich am Sonntag die 8 Stunden Zeit nehmen und zur Kirche gehen. Ich hab mich mit einer Mailbekanntschaft darüber unterhalten. 8 Stunden Musik und Tanz, im Anschluß wird zusammen gegessen... so ein Kirchentag würde ich gerne mal erleben wollen. Anders würde aber auch keiner, ein Weg bis zu 4 Stunden machen, für ein Gottesdienst. Dort ist das wohl normal.

Autor:  glasperlenspielerin [ Di 9. Mai 2017, 06:48 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Christliche Bräuche, die eigentlich heidnisch sind

Trotz historischer bibelexegese gibtbes niemanden der das Datum biblischer "Geschehnisse" exakt festlegen kann. Moderne Exegese gehtbsowiesomeher davonzustehlen, dass diese geschehnisse archetypische Symbole sind.
Ganz ehrlich christlich erzogenes Kind, dem die Symbolik von eier und Hasen nicht klarwirst. Das lernt man im,Religionsunterricht in der Grundschule.
Der 1. mai ist kein christlicher Feiertag. Und dass der Maibaum ein Phallussymbol ist, sieht wirklich jeder der auch nur ein auge im Kopf hat.
Der 1. mai wurde zum Feiertag weil 1884 in Massachusetts am 1. mai der erste Generalstreik der Geschichte war. So wurde der 1. mai zum Kampftag der Gewerkschaften für arbeitnehmerrechte. Die nsdap funktionierte den 1. Mai um. Gewerkschaften waren in deservzeit verboten, der 1. mai jedoch Tradition. Also veranstalteten die nazis kultähnliche militärische Rituale um den Maibaum., eine Art männlichkeitswahn rund ums Phallussymbol.
Nachdem dieser Spuk vorbei war, machte die kstholischevkirche den Fehler den ersten Mai zum Feiertag für josef, den Zimmermann, zu erklären. Das könnte der Grund sein, warum in manchen Köpfen dievidee herumgeistert, Dr 1. mai hätte etwas mit christentum zu tun.

Autor:  Hex-hex! [ Mo 8. Okt 2018, 13:51 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Christliche Bräuche, die eigentlich heidnisch sind

Hallo, liebe Hexengemeinde! :dance2:

Ein so interessantes Thema muss man doch noch mal rauskrammen :biggrin:
Also, wenn man mal nachdenkt, dann ist es doch nur plausibel, dass im Christentum vieles vom Heidentum enthalten ist. Aus dem einfachen Grund, dass diese monotheistische Religion auf dem Heidentum und diesem zu Trotz aufgebaut ist.
Schaut man in die geschichte des Monotheismus, so sieht man, dass es noch vor Christentum mehrere Versuche dazu gab. Z.B. der Versuch von Pharao Echnaton den Athon-Kultus aufzubauen, wobei die anderen Götter des ägyptischen Heidentums klar benachteiligt werden sollten. Dieser Versuch scheiterte an den Priestern dieser benachteiligten Götter. Die wollten den fetten Kuchen an Opfergaben nicht verlieren.
Das Christentum ist eine Weiterentwicklung von diesem monotheistischen Gedanken, der ja in Ägypten mit dem Tode Echnatons keinesfalls gestorben ist. Man erinnere sich, die Jüden waren eigentlich Ägypter, die lediglich eine kleinere Gemeinschaft mit einer ANDEREN Religion war. Sie wanderten aus, um einen ort zu finden, wo sie ihrer Religion wegen nicht verfolgt werden. Diesen haben sie sich dann in Palästina erkämpft.
Das Christentum entstand dem Jüdentum zum Trozt. (Wer sich dafür interessiert, sollte z.B. das GEO Epoche Nr. 20 lesen) Die Oberhäupter und Priester des Jüdentums sanken so tief, dass sich in der Religionsgemeinschaft ein Protest aufbrodelte, der den Anstoß dazu gab, die Prinzipien der Religion umzudenken. Jesus war derjenige, die neue Glaubensprinzipien laut ausgesprochen hat und als erstes Opfer viel. Die Christen brauchten ja noch einige Jahrhunderte, bis ihre Religion anerkannt wurde.

Wenn man sich mit Mythologie beschäftigt (ja-ja, die Bibel ist zum großen Teil auch eine Mythensammlung) und mehrere Mythologien miteinander vergleicht, findet man viele Archetypen, die von Mythologoe zu Mythologie gleich bleiben.
So z.B.
- Entstehung der Welt
- Mutter mit Kind (Isis und Horus, Maria und Jesus)
- wundersame Geburt
- die Geschichte von Tod und Wiedergeburt (Osiris, Jesus)
- der Weltenbaum
- ein Held, der einen Drachen bekämpft (Hl. Georgius)
- ein außergewöhnlich starker Junge / Sohn (Herkules, Samson)
- Reise eines Helden durch die Unterwelt (Orpheus, Soslan)
- das letzte Gericht / der letzte Kampf, der das Ende der menschlichen Existenz bedeutet (Ragnarök)
usw.
Wer sich hierfür interessiert, dem kann ich die "Enzyklopädie des Märchens" ans Herz legen. Die sollte es in allen großen Bibliotheken Deutschlands geben. Also allgemein das Gebiet der Erzählforschung ist sehr intererssant, da das Heidentum ja zumeist eine mündliche Kultur war.

So.

Zu den heidnischen Festen und der westeuropäischer Kultur würde ich noch den Karneval zählen. Dies ist ja auch nicht wirklich mit einem christlichen Fest verknüpft. Ausser mit der Fastnacht, also dem Beginn der Fastenzeit vor Ostern. Die Heiden haben sich zur Wintersonnenwende in die Dämonen und Geister verkleidet, die in dieser Nacht so wie so durch die Menschenwelt wanderten. :zombie: :ghost: In der Verkleidung gingen sie durch Häuser, tanzten und sangen Lieder. Damit schreckten sie das Böse ab. Dieses Ritual gibt es immer noch in slavischen Ländern, dort heißt es Koljada / Koledari. Interessant ist, dass die slavische Tradition viel mehr vom Heidentum behalten hat. Dort griff das Christentum sanfter durch. In Deutschland ist der Karneval eben mit Ostern verbunden gen Frühling gerutscht und findet meist in Februar statt. :wavemulticolor:
Ebenfalls heidnisch ist das so genannte Osterfeuer im Frühling. In manchen Gegenden in Deutschland lassen die Menschen sogar immer noch das Feuerrad den Berg herunterrollen, ein Symbol der Sonne. :d_sunny: Die Heiden priesen die Sonne an der Tagundnachtgleiche im Frühling (19.-21. März), im Christentum springt es hin und her, wissen wir ja. Interessanterweise feiern viele Iran- und Turkvölker dieses Fest immer noch. Bei ihnen heißt es Navruz undist quasi ein Neujahrsfest. Bei den Ostslaven feiert man vor Ostern eine Woche Maslennica, was eigentlich ja auch aus dem Fest der Tagundnachtgleiche entstanden ist.
Ebenfalls haben die Slaven das Fest der Sommersonnenwende :d_sunny: beibehalten, auch wenn in einer etwas abgewandelten Form. Dort heißt es "Das Ivan-Kupala-Fest". Ein lustiges Fest, das kann ich euch sagen. Eine Nacht der freien Liebe, wo jeder mit jedem darf :biggrin: Durch das Kalenderwirrwar wird es in der Nacht vom 6.07. zum 7.07. gefeiert, der Ritus ist aber weitgehend heidnisch geblieben.

Phu... viel geschrieben, ich hoffe nur, das liest jjemand bis zum Ende durch :crazy:

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