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 Das kleine Bannende Pentagramm Ritual 
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Genau meine "Rede" ihr beiden (Sylvia und Nordrage).

Deshalb halte ich mich praktisch nie an irgendwelche vorgegebenen Dinge bei Ritualen sondern schalte und walte vollkommen intuitiv nach Gefühl.
:-D

Auch mit dem KBPR konnte ich aufgrund der christlichen Prägung nicht viel anfangen... zudem plappere ich nicht gerne Worte in einer Sprache nach, die ich nicht verstehe.

In diesem Sinne einen schönen Sonntag!

_________________
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So 2. Okt 2016, 17:13
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Wie ich sehe, ist die ganze Diskussion offenbar ziemlich off topic geraten, denn in diesem Thread ging es eigentlich um das „Kleine Pentagramm Ritual“, von dem es sowohl eine „bannende“ als auch eine „anrufende“ Version gibt.

Mein kritischer Hinweis war lediglich, dass das „Kleine Pentagramm Ritual“ im Golden Dawn ursprünglich überwiegend in der „anrufenden“ Version ausgeführt wurde, sich aber mittlerweile stillschweigend ein Paradigmenwechsel vollzogen hat, weshalb es inzwischen fast nur noch als „Kleines bannendes Pentagrammritual“ ausgeführt wird.

Die Quelle dieses Rituals ist eindeutig der Golden Dawn, nachzulesen bei Israel Regardie, der einen Großteil des Ordensmaterials veröffentlicht hat.

Der Aufbau und die Ausführung dieses Rituals sind sehr klar umrissen und eindeutig definiert:

Das Kabbalistische Kreuz
Das Ziehen der Pentagramme in den Himmelsrichtungen, in anrufender oder bannender Zugrichtung.
Die Anrufung der vier Erzengel
Das Abschließende Kabbalistische Kreuz

Damit ist es, eine sehr interessante Blaupause für den Aufbau eines Rituals, aus der ich persönlich viel gelernt habe.

In diesem Zusammenhang finde Nordrages ich Äußerung sehr interessant:
Nordrages hat geschrieben:
Ich erkenne da grundsätzlich 3 innere Haltungen - Die empfangende bzw. einströmende Haltung, die abgebende bzw. ausströmende Haltung und die beobachtende, absichtslose Haltung.

Denn alle drei Aspekte werden auch im Kleinen Pentagramm Ritual umgesetzt.

Hier noch ein interessanter Videoclip zum Thema:
https://www.youtube.com/watch?v=vxPttRJxBTg

:hi: Rafael_Chiron


Zuletzt geändert von Rafael_Chiron am So 2. Okt 2016, 23:49, insgesamt 1-mal geändert.



So 2. Okt 2016, 23:03
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Ich weiß nicht genau, was bei diesem Thema so die Emotionen hochkocht.
:focus:

Ich kann ja grundsätzlich verstehen, dass manche den jüdisch- christlichen Hintergrund des Rituals nicht mögen oder dass einem Rituale generell suspekt sein können, oder was auch immer…

@Huhuwald: Ich habe auch nichts dagegen, wenn in einer heidnischen Tradition, wie z.B. Wicca, das Kleine Pentagrammritual aus bestimmten Gründen verändert wurde und damit eigenen Bedürfnissen angepasst wurde.

@Rhia-Aileen: Ich finde es gut, wenn Du etwas nichts nachplappern willst. Aber manchmal kann man aus dem, was man ablehnt, sehr viel lernen...

Mir geht es lediglich um inhaltliches Verständnis und Transparenz. Was ich gerade unter „Esoterikern“ häufig vermisse, ist die Fähigkeit, spirituelle Konzepte in einem geschichtlichen Kontext einzuordnen, ihre Entwicklung zu verstehen und damit auch zu würdigen.


huhuwald hat geschrieben:
Hi Nordrage :)

Die alten Griechen benutzten es, die Babylonier, etc.
Erstes Auftauchen hierzulande in Buchform, war eine Ritual Sammlung von Magieren im 13. Jahrhundert. Kenne aber nur den englischen Titel:

"The Sworn Book of Honorius / Liber Juratus Honorii"

Im sechsten Buch Mose wird es ebenfalls beschrieben.

Im Schlüssel Salomons der wahrscheinlich im 14. Jahrhundert zu Papier, gebracht wurde, erscheint es ebenfalls und dieser wurde von Aleister Crowley im 19. Jahrhundert übersetzt und nahm damit wesentlichen Einfluss auf den Golden Dawn.

Der Golden Dawn hat dieses Ritual also nur angenommen und nicht selber eingeführt.


@Huhuwald: Ich will Dir nicht zu nahe treten oder Dich kränken, aber Dein obiges Zitat ist so ein typisches Beispiel für eine unkritische Vermischung von Tatsachen.

Natürlich kommt das Pentagramm in vielen Kulturen wie bei den Griechen, Babyloniern etc. vor, dem widerspreche ich gar nicht…

Auch in der mittelalterlichen salomonischen Zauberliteratur und im 6. Buch Moses taucht das Pentagramm auf. Häufig wird es als ein Schutzsymbol für den Magier erwähnt, im Volksmund auch als Drudenfuß etc.

Überall wirst Du zwar verstreut Elemente dieses Rituals finden: Die Anrufung der vier Erzengel taucht z.B. in einem jüdischen Gebet auf. Die vier Gottesnamen (jeder genau mit vier Buchstaben geschrieben!) findest Du in einer Abbildung des Schlüssels Salomons usw. Trotzdem wirst Du in keinem dieser Bücher das „Kleine Pentagramm Ritual“ finden, wie es im Golden Dawn gelehrt wurde. Allein das Kabbalistische Kreuz ist ein absolutes Novum, obwohl es sich perfekt in die Tradition einfügt.

Zuletzt noch eine Richtigstellung: Der Schlüssel Salomons (=Clavicula Salomonis) wurde von Mac Gregor Mathers, einem der Gründer des Golden Dawn, aus dem Lateinischen ins Englische übersetzt. Sein Kollege Westcott half ihm dabei, die verballhornten hebräischen Worte in den Siegeln und Plaketten zu korrigieren. Dieses Werk hatte tatsächlich einen gewissen Einfluss auf den Golden Dawn. Crowley war im Golden Dawn eher eine „Persona non grata“ und wurde von den Londoner Adepten nicht zum Grad des Adeptus Minor zugelassen…

Übrigens ist der Golden Dawn weit davon entfernt, einfach nur mittelalterliche Magie zu lehren. Es ist das komplexe spirituelle Initiationssystem, das ein bestimmtes Rahmenwerk bildet, in das dann Aspekte aus der salomonischen Zauberliteratur und vielen anderen Systemen eingefügt werden konnten.

In diesem Sinne :drinks:

LG Rafael_Chiron


So 2. Okt 2016, 23:11
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Hi Rafael_Chiron :)

Nein, keine Sorge wir kochen nicht. Wir haben uns alle recht lieb und gerne hier - auch wenn wir nicht immer Smileys einsetzen. Und machmal gehen wir uns beim Debattieren auch schonmal etwas an, hat aber eher nix in Bezug auf unser Miteinander zu sagen.

Nun, ich gehöre natürlich nicht zum Golden Dawn und das Meiste dass ich darüber weiss, habe ich von anderen Quellen. Die durchaus auch falsch sein können, wie ich gerade mal wieder bemerke.

Ich bitte dich daher um Entschuldigung.

Freue mich aber, dass Du dennoch Zeit fandest, es mir etwas genauer zu erklären.

Bevor ich es vergesse:
Ist ein "Sie" lieber als ein "Du"?


Alles Liebe und :drinks:

Sylvia


So 2. Okt 2016, 23:37
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Hallo Sylvia,

:d_sunny: ... kein Problem. :beach:

Übrigens: Auch ich gehöre keiner bestimmten Golden Dawn- Gruppe an, obwohl ich innerlich eine gewisse Nähe zum Golden Dawn habe. Habe sehr viele englische Quellen studiert, verglichen und auch einige Erfahrungen damit gemacht. Leider gibt es im Deutschen sehr wenig gute Literatur zum Golden Dawn und viele Übersetzungen sind äußerst fehlerhaft.

:thank_you:

Auch ich lerne ständig dazu: So bin ich z.B. auf Nick Farrells Blog über eine bestimmte Erklärung zum Kabbalistischen Kreuz "gestolpert". War für mich auch im ersten Moment etwas schwer anzunehmen, musste aber dann feststellen, dass diese scheinbar unwichtige Variation in der Praxis absolut essentiell sein kann.

Natürlich können wir gerne beim "Du" bleiben. Das gilt natürlich gerne auch für Nordrage. Nachdem er mich mit "Sie" angesprochen hat, wollte ich ihm diesen Respekt einfach nicht versagen.

LG Rafael Chiron


Mo 3. Okt 2016, 01:06
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Lieber Chiron, (oder Rafael?)

DU hast mich da etwas falsch verstanden.
Ich hab mich sehr wohl mit dem KBPR beschäftigt...
Ich hab es auch eine Zeit lang ausprobiert (ab 1x ist ja nicht so aussagekräftig).
Es hat auch in gewisser Weise gewirkt... mir war einfach nicht wohl dabei.
Weder mit den Engeln noch dem kabbalistischen Kreuz...und noch ein zwei andere Dinge (beim BPR)

Ich hab ein- zwei Sachen die ich übernommen habe, die ich noch gut fand...aber trotzdem ziehe ich meinen Kreis nicht immer gleich... Je nach Lust, Laune und Ritual das ich vorhabe wird auch das Kreisziehen angepasst.

Ich habe das Ritual bei Frater V.D. kennen gelernt... ich fand ihn sehr interessant, aber eben... irgendwas zu übernehmen nur weil einige sagen so muss es sein... Neh. :fie:

Genau deshalb bin ich auch keine Wicca oder gehöre sonst keinem Orden an (sondern bin "freifliegend" :hexe3: ). Ich lasse mir von niemandem was vorschreiben.
und nicht jede kann von allem etwas lernen... wenn einem etwas gar nicht zusagt, dann darf man es auch getrost ignorieren...

Immer auf's Gefühl hören.
und eben mir persönlich ist ziemlich Wurscht woher dieses Ritual kommt... ist nix für mich - wird nicht gemacht.

(Andere Sachen von Frater V.D., wie z.b. seine Anleitung zur Sigillenmagie hab ich fast ganz übernommen, weil ich sie echt gut finde.)

Aber eben wenn für dich das Ritual so stimmt und du es gerne machst... dann weiterhin viel Spass und Erfolg damit.

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Mo 3. Okt 2016, 08:27
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Zitat:

In diesem Zusammenhang finde Nordrages ich Äußerung sehr interessant:

Nordrages hat geschrieben:

Ich erkenne da grundsätzlich 3 innere Haltungen - Die empfangende bzw. einströmende Haltung, die abgebende bzw. ausströmende Haltung und die beobachtende, absichtslose Haltung.


Denn alle drei Aspekte werden auch im Kleinen Pentagramm Ritual umgesetzt.

Hier noch ein interessanter Videoclip zum Thema:
https://www.youtube.com/watch?v=vxPttRJxBTg

:hi: Rafael_Chiron



Hallo Rafael.

Ja, es ist ja nunmal so, daß es einfach fundamentale Prinzipien gibt, auf die man einfach stoßen muß, wenn man sich lange und intensiv genug mit der Thematik beschäftigt.

Ich bin darauf in der Meditation gestoßen, ohne daß ich was darüber gelesen hätte - das brauchte mir auch niemand zu erzählen.
Wenn andere Leute da auch drauf gekommen sind, ist das was völlig normales.

Falls es z.B. einen Orden geben sollte, der lehrt, daß man nach dem einatmen wieder ausatmen muß, läßt sich daraus nicht unbedingt auch schließen, daß jeder der nach dem einatmen, ausatmet - zu diesem Orden gehört, oder das von da geklaut hat ;)

Viele Grüße,
Nordrage.

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Mo 3. Okt 2016, 14:46
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Rafael_Chiron hat geschrieben:
Das Kleine Pentagrammritual (=KPR) war die erste magisch- spirituelle Übung, die ein angehender Schüler (Neophyt) des Hermetischen Ordens der Goldenen Dämmerung (Golden Dawn) gelehrt bekam. Dabei stand allerdings nicht die bannende Version, sondern die anrufende Form im Vordergrund.


Das muss aber nicht heißen, dass das KPR seinen Ursprung im Golden Dawn hat und dass dieser - und nur dieser - es richtig und auch im ursprünglichen Sinne benutzt hat.

Zitat:
@Nordrage: Der Ursprung des Kleinen Pentagrammrituals liegt tatsächlich beim Golden Dawn.


Wie kannst du dir da sicher sein? Weil Israel Regardie es so schreibt? Weil der Golden Dawn es damals so behauptet hat? Sorry, aber grade bei Magiern gibt es auch viel Plagiarismus oder Verfälschungen. Oder weniger dramatisch, hat man es selber von irgendjemanden gelernt oder vermittelt bekommen, die eigentliche Quelle dann aber verschwiegen. Nur mal so zum nachdenken. ;)

huhuwald hat geschrieben:
Im Golden Dawn, der ja erst 1888 gegründet wurde.Das Pentagramm-Ritual zur Anrufung, ist aber einige tausend Jahre älter.


Na, danke für die Bestätigung huhuwald. Die Frage auch an dich, woher du das genau wissen willst, hatte ja Nordrage bereits gestellt und du sie auch beantwortet. ;)

Nordrage hat geschrieben:
Wird denn bei der Durchführung dieser Übung davon ausgegangen, daß die 4 Erzengel konkrete persönliche Wesenheiten seien, oder kann die Anrufung derselben auch stellvertretend für bestimmte Kräfte oder Grundprinzipien erfolgen, welche die Erzengel möglicherweise repräsentieren bzw. zu denen sie im übertragenen Sinne "vermitteln"?
Oder bleibt das dem Ausübenden überlassen - im Rahmen dessen, wie ausgeprägt seine Intuition und Imaginationsfähigkeiten sind?


Dazu sage ich nur, dass es die Erzengel wirklich gibt. Da brauch man keine Imaginationsfähigkeiten, sondern nur Offenheit. Wer kein Interesse an Erzengeln hat bzw. nicht an sie glaubt, wobei es eigentlich keine Glaubensfrage ist, genauso wenig wie bei Dämonen, hätte sicherlich kaum Motivation oder Offenheit, dieses Ritual mit ihrer Anrufung durchzuführen. Und würde womöglich versuchen, diese zu ersetzen oder diesen Part auslassen. Da würde ich aber vorschlagen, erst mal der eigentlichen Überlieferung nach zu praktizieren - und abzuwarten, was passiert.

Nordrage hat geschrieben:
Die Errichtung der spirituelle Sphäre sei also nicht unbedingt an ein bestimmtes Ritual des Golden Dawn gebunden.


Sehe ich auch so. Wobei auch immer die Frage ist, was genau das Ziel sein soll.


Rafael_Chiron hat geschrieben:
Für mich ist es jedenfalls ein sehr wesentlicher Unterschied, ob ich der geistigen Welt von vornherein mit Skepsis und Angst (=bannend) oder aber mit Hingabe und Gebet (=anrufend) begegne. Beide Arten das Kleine Pentagrammritual auszuführen, drücken eine bestimmte Haltung aus. Dies wird auch etwas mit mir selbst machen und so bestimmte Kräfte auf den Plan rufen. Auch ist für mich das Öffnen einer spirituellen Sphäre (Der Golden Dawn- Fachbegriff ist "Sphäre der Empfindung"), etwas ganz anderes, als die Abgrenzung bzw.das Schützen vor etwas. Häufiges Bannen ist daher eine Art Unterdrückung, die den "Schatten" nur noch größer werden lässt. :zombie:


Manche benutzen das bannende Pentagrammritual nicht, weil sie von vornherein skeptisch und ängstlich sind, sondern weil sie skeptisch und argwöhnisch geworden sind, aufgrund gemachter Erfahrungen mit Dämonen und Geistern. Auch schon Angriffen ausgesetzt waren und sind. Was bei Amon, wage ich mal zu behaupten, auch der Fall war/ist. Und das hat meiner Meinung nach nicht einfach nur lapidar mit dem eigenen Schatten zu tun. So simpel verhält es sich nicht, finde ich. V.a. bei Leuten, die magisch sehr aktiv sind und das auch schon sehr lange.

huhuwald hat geschrieben:
Was Rafael_Chiron da behauptet:

Rafael_Chiron hat geschrieben:
Der Ursprung des Kleinen Pentagrammrituals liegt tatsächlich beim Golden Dawn.


Ist also falsch. Da er das wenn er sich mit dem Golden Dawn jemals abgegeben hätte, auch ganz sicher wissen müsste, frage ich mich schon was er damit bezweckt.


Nö, dass muss er nicht wissen. Die Problematik wird ja eher darin liegen, dass der Golden Dawn es womöglich falsch behauptet. Und dass Rafael sich anscheinend sehr auf den Golden Dawn fixiert hat (und diesem großen Glauben schenkt), so dass er andere (ältere) Quellen außen vor lässt....?

Nordrage hat geschrieben:
Mit vielen Magiebüchern, die heutzutage vorliegen, ist das so eine Sache. Die wurden da "wiederentdeckt" oder "übersetzt" ;) - jedoch weiß in vielen Fällen keiner, wo die Orginaltexte sind, noch wer es wirklich verfaßt hat.
Es gab und gibt auf diesem Gebiet in der Literatur selten "festen Grund", und das ganze ist meiner Meinung nach mit äußerster Vorsicht zu geniessen.


Jopp, das trifft es auch ziemlich gut. Und ist nicht nur bei publizierten Büchern so, sondern auch bei internen Ordenschriften usw. Da wird und wurde mitunter auch schlicht verfälscht (oft aus eigennützigen Zwecken). Und es trifft auch auf Schriften und Büchern in anderen Bereichen zu, nicht nur bei der Magie.

Zitat:
Mag ja sein - aber das ist immer so eine Sache, wo man nie zu einem Ende kommt, und was letztendlich in der persönlichen Überzeugung liegt.
Ich mag solche Diskussionen eher nicht, weil sie meist keine logisch - argumentative Grundbasis haben.
Irgendwelche Personen haben da dann immer den "wahren Sinn", die "wahre Bedeutung" gepachtet - indem sie mal was weglassen, hinzufügen oder umstellen - und können dann mit einer "Statusaufwertung" bei ihren Anhängern oder in der "Szene" rechnen - oder machen dann sogar ne frische "Stilrichtung" auf, wenns mit der Popularität gut voran geht.
Das liegt halt irgendwie in der Natur der Sache ...


Das wären so die eigennützigen Zwecke. ;) Man könnte auch sagen, um einen Hauch von Exklusivität zu vermitteln. Dabei ist es auch nur auf andere basierend oder gar schlicht abgekupftert. Wie schön, dass es mittlerweile das Internet gibt :d_sunny: ....so kann quasi jeder, leichter als jemals zuvor, Quellennachforschung und Eigenbildung betreiben. Dass sorgt für richtig Sand im Getriebe und dürfte einigen Machthabern/-süchtigen immer wieder in die Parade fahren. :hexe7:

Zitat:
Die Babylonier waren das Zentrum der Baalsreligion - wie sollten die dieses Ritual eingesetzt haben?
Zu den alten Griechen passt das irgendwie auch nicht, oder willst Du das in den diversen Mysterienkulten festmachen?


In diesen Kulturen gab es doch diverse Magie- und Glaubensströmungen bzw. -kulte. V.a. bei den Griechen.

Zitat:
Könnte natürlich sein, daß da diverse Adaptionen stattgefunden haben - aber ehrlich gesagt ... , soo grundlegend und richtugsweisend kommt mir dieses Ritual nun auch wieder nicht vor.


Muss es doch auch nicht sein. Aber es ist schon etwas standardmäßiges, finde ich.

Zitat:
Ist ja nunmal so, daß Alles aus den 4 Elementen, der Mensch als Mikrokosmos eingeschlossen, aus einer Kombination der 4 Elemente in ihren jeweiligen Zustandsformen, Kombinationen und Austauschverhältnissen bzw. einem geordnetem Kreislauf besteht.


Das fünfte Element sollte man aber auch nicht vergessen - den sogenannten Äther. Deshalb hat ein Pentagramm ja auch 5 Zacken und nicht nur 4. Es ist sozusagen der etherische Grundstoff, der alles durchdringt. Manche nennen es im Bezug auf das Pentagramm auch Geist, was ich persönlich nicht so ganz passend finde.

huhuwald hat geschrieben:
Wenn ich mich streng nach Lehrbuch verhalte, alles wie vorgegeben anordne, die Anrufung mechanisch runterassle, aber dabei nix empfinde, wird auch nix passieren.


Ich denke, dass kann man so pauschal nicht sagen. Wenn man den Ablauf richtig macht, können ja trotzdem Wesenheiten erscheinen. Und so ein Ritual kann einen ja auch öffnen....und siehe da, aufeinmal fängt man, etwas zu empfinden....

Rafael_Chiron hat geschrieben:
Mein kritischer Hinweis war lediglich, dass das „Kleine Pentagramm Ritual“ im Golden Dawn ursprünglich überwiegend in der „anrufenden“ Version ausgeführt wurde, sich aber mittlerweile stillschweigend ein Paradigmenwechsel vollzogen hat, weshalb es inzwischen fast nur noch als „Kleines bannendes Pentagrammritual“ ausgeführt wird.


Nein, du schriebst "Der Ursprung des Kleinen Pentagrammrituals liegt tatsächlich beim Golden Dawn" (Hab ich oben ja schon zitiert). Und ich bezweifle, dass das so stimmt. Ich bezweifle aber auch, dass der golden Dawn der erste war, der es primär als anrufende Version ausführte.

Zitat:
Die Quelle dieses Rituals ist eindeutig der Golden Dawn, nachzulesen bei Israel Regardie, der einen Großteil des Ordensmaterials veröffentlicht hat.


Was ist daran eindeutig? Nur weil ein Israel Regardie das so veröffentlich hat bzw es im Orden so behauptet wurde, muss es stimmen? Nur mal so - wenn jemand Ordensmaterial veröffentlicht, wie es bei Regardie 1937 der Fall war, dann wäre ich schon sehr skeptisch, ob das Material in seiner Gesamtheit auch authentisch ist. Selbst wenn eine Erlaubnis für die Veröffentlichung vorlag, was bei Regardie aber wohl nicht der Fall war. Davon ab, ist das noch nicht mal das ursprüngliche Material des Golden Dawn, was er da veröffentlich hat, sondern dass eines angeblichen Nachfolgeordens (Stella Matutina).

Zitat:
Der Aufbau und die Ausführung dieses Rituals sind sehr klar umrissen und eindeutig definiert:

Das Kabbalistische Kreuz
Das Ziehen der Pentagramme in den Himmelsrichtungen, in anrufender oder bannender Zugrichtung.
Die Anrufung der vier Erzengel
Das Abschließende Kabbalistische Kreuz


Laut Israel Regardie?

Zitat:
Ich weiß nicht genau, was bei diesem Thema so die Emotionen hochkocht.
:focus:


Also ich hab hier keinen aufkochenden Emotionen gesehen, Rafael. Dafür aber sachliches, konstruktives Auseinandersetzen und das berechtigte Hinterfragen der ursprünglichen Quelle. Die überkochende Emotionalität sehe ich ehrlich gesagt nur bei dir, Rafael, u.a. aufgrund deiner unterstrichenen Sätze und Wörter.

Zitat:
Mir geht es lediglich um inhaltliches Verständnis und Transparenz. Was ich gerade unter „Esoterikern“ häufig vermisse, ist die Fähigkeit, spirituelle Konzepte in einem geschichtlichen Kontext einzuordnen, ihre Entwicklung zu verstehen und damit auch zu würdigen.


Na, ich finde huhuwald hat es aber sehr gut in einen geschichtlichen Kontext gebracht. Immerhin ging sie zeitlich weiter zurück als du und würdigte damit auch die Vorgänger.

Zitat:
Trotzdem wirst Du in keinem dieser Bücher das „Kleine Pentagramm Ritual“ finden, wie es im Golden Dawn gelehrt wurde. Allein das Kabbalistische Kreuz ist ein absolutes Novum, obwohl es sich perfekt in die Tradition einfügt.


Und das weißt du, weil du alle Bücher und Schriften, die jemals vor dem Golden Dawn verfasst wurden, gelesen hast?

Zitat:
Übrigens: Auch ich gehöre keiner bestimmten Golden Dawn- Gruppe an, obwohl ich innerlich eine gewisse Nähe zum Golden Dawn habe.


Diese Nähe spürt man, da du auf Kritik und Hinterfragung diesbezüglich doch recht empfindlich reagierst. Bzw. anscheinend viel Wert darauf legst, dass der Golden Dawn bzw. viel mehr Israel Regardie als die Quelle schlechthin angesehen wird. Und das ist so eines dieser Problem, dass ich mit Orden und Ordenspersönlichkeiten so habe....diese emotionale Bindung, die die Leute dazu manchmal entwickeln, selbst wenn sie gar kein Mitglied sind oder waren und/oder die Person eigentlich gar nicht kennen (außer die Schriften). Sowas kann schnell in Sektiererei, Personenkult und Dogmatismus ausufern.

Aber verteh mich nicht falsch - ich finde dein Einbringen in diesem Faden durchaus informativ und begrüßenswert. Nur sehe ich ein paar deiner Äußerungen bzw. Einstellungen auch kritisch.

huhuwald hat geschrieben:
Nun, ich gehöre natürlich nicht zum Golden Dawn und das Meiste dass ich darüber weiss, habe ich von anderen Quellen. Die durchaus auch falsch sein können, wie ich gerade mal wieder bemerke.


Na, mal Tacheles, huhuwald. Da du das Buch "The Sworn Book of Honorius / Liber Juratus Honorii" ja hast - steht da konkret etwas über ein kleines (bannendes) Pentagrammritual oder nur über irgendein Pentagrammritual?

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Di 4. Okt 2016, 11:00
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Hi Dennis,

will mir mal hier jetzt nur die Sachen rauspicken, die mit meinen Gedanken was zu tun hatten.

Zitat:
Nordrage hat geschrieben:

Wird denn bei der Durchführung dieser Übung davon ausgegangen, daß die 4 Erzengel konkrete persönliche Wesenheiten seien, oder kann die Anrufung derselben auch stellvertretend für bestimmte Kräfte oder Grundprinzipien erfolgen, welche die Erzengel möglicherweise repräsentieren bzw. zu denen sie im übertragenen Sinne "vermitteln"?
Oder bleibt das dem Ausübenden überlassen - im Rahmen dessen, wie ausgeprägt seine Intuition und Imaginationsfähigkeiten sind?



Dazu sage ich nur, dass es die Erzengel wirklich gibt. Da brauch man keine Imaginationsfähigkeiten, sondern nur Offenheit. Wer kein Interesse an Erzengeln hat bzw. nicht an sie glaubt, wobei es eigentlich keine Glaubensfrage ist, genauso wenig wie bei Dämonen, hätte sicherlich kaum Motivation oder Offenheit, dieses Ritual mit ihrer Anrufung durchzuführen. Und würde womöglich versuchen, diese zu ersetzen oder diesen Part auslassen. Da würde ich aber vorschlagen, erst mal der eigentlichen Überlieferung nach zu praktizieren - und abzuwarten, was passiert.



Jetzt sind wir also doch bei den persönlichen Überzeugungen gelandet. ;)

Ich meine auch, daß es die Erzengel gibt.
Jedoch gibt es sie für mich in etwa so, wie es grafische Benutzeroberflächen als "User-Backend" bzw. "Fenster" beim Programmieren gibt.
Diese vermitteln dann über weitere Schichten dorthin, wo der "eigentliche Code" ausgeführt wird.
Im Fenster "Erzengel" habe ich jedoch nur eingeschränkte Rechte und nicht alle Funktionalitäten, wie als wenn ich als "root" auf der Kommandozeile wäre. ;)

Die entsprechende innere notwendige Einstellung - also ich sage mal - diese Kombination aus Demut, Ehrfurcht, Staunen in Verbindung mit Liebe, Nähe und der Gewissheit der inneren Verbundenheit, zu allem was existiert, ergibt sich von selbst, wenn man schon bemerkt hat, was man eigentlich selbst ist und aus welchem Background heraus man existiert.

... Das Bestreben der organisierten Religion ging immer dahin, die Leute von der "Kommandozeile" wegzubekommen und denen "nur" gewisse Repräsentanten zu gewähren.
Das bildet die Grundlage ihrer Macht.
Die organisierte Religion hat sich nämlich selbst an die Stelle des "Göttlichen" gesetzt und besteht darauf, daß man nur ihr selbstentworfenes "Fenstersystem" mit den eingeschränkten Rechten benutzen darf.
Die organisierte Religion selber möchte nämlich immer selber gern "root" sein und auch bleiben um die Kontrolle zu haben. ;)
Der menschliche Geist ist sehr mächtig, aber er kann nur mit dem "arbeiten", was ihm bekannt und bewußt ist, bzw. im gewollten Effekt, dann mit dem, worauf er organisiert geleitet worden ist.
Deshalb finde ich es persönlich wichtig, sich von den "Fenstern" die mir die Religion zur Verfügung stellt, zu "emanzipieren" - weil die heutige organisierte Religion eben nicht dazu entworfen wurde, um meine Spiritualität und Erkenntnis zu fördern, sondern im Gegenteil um sie zu beschränken und die Macht bei den angeblichen Repräsentanten "Gottes" nämlich dem Klerus, zu belassen.


Zitat:
Zitat:

Ist ja nunmal so, daß Alles aus den 4 Elementen, der Mensch als Mikrokosmos eingeschlossen, aus einer Kombination der 4 Elemente in ihren jeweiligen Zustandsformen, Kombinationen und Austauschverhältnissen bzw. einem geordnetem Kreislauf besteht.



Das fünfte Element sollte man aber auch nicht vergessen - den sogenannten Äther. Deshalb hat ein Pentagramm ja auch 5 Zacken und nicht nur 4. Es ist sozusagen der etherische Grundstoff, der alles durchdringt. Manche nennen es im Bezug auf das Pentagramm auch Geist, was ich persönlich nicht so ganz passend finde.



Ich habe hier doch auch von 5 Zacken gesprochen:

Zitat:

Eine Möglichkeit, das Pentagramm - Symbol mit Kreis selbst herzuleiten, wäre die Folgende.
Ich nehme die 4 Elemente Feuer, Luft, Wasser und Erde an, plus einen "Bereich", in welchem sie sich miteinander durchdringen und verbinden können.
...
Das symbolisiere ich analog durch 5 Punkte in gleichem Abstand voneinander.



Habe das bewußt so vage formuliert, weil eben das 5. Element kein Element im klassischen Sinne ist.
In den westlichen hermetischen Traditionen kann es sein, das von "Äther" gesprochen wird ja, in den östlichen gibt es mehrere Konzepte dafür.
Im Grunde steht es für die übergeordnete feinstoffliche Ebene, in welcher sich alles durchdringt und hat nicht diejenigen greifbaren und sichtbaren Eigenschaften, wie die klassischen 4 Elemente in ihrem Kreislauf an sich.
Es läßt sich nicht mehr rein physisch oder physikalisch festmachen, sondern erfordert metaphysische Konzepte, oder im weiteren ein entwickeltes Gespür.
Deswegen weigere ich mich, es auf der gleichen Ebene zu betrachten, wie die physikalischen 4 Grundelemente. ;)

Ich habe auch als erstes geschrieben, daß das bloß eine Möglichkeit sei, sich das Pentagramm herzuleiten - und nicht, das man sich das Pentagramm so herleiten soll.
Man könnte das Ganze noch wesentlich verfeinern, oder auch ein ganz anderes Konzept dafür benutzen.
Das liegt bei jedem selbst und ich will auf keinen Fall Anspruch auf Allgemeingültigkeit meiner Gedanken zu dieser Thematik erheben.

Viele Grüße,
Nordrage.

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Zuletzt geändert von Nordrage am Di 4. Okt 2016, 16:04, insgesamt 1-mal geändert.



Di 4. Okt 2016, 13:10
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Lieber Dennis,

Sei mir nicht böse, aber die aussage "Erzengel gibt es" stimmt für MICH nicht.
Kann sein, dass es sie für DICH gibt...
in meiner Welt sind Engel die Christliche Personifizierung der 4 Elemente, die wohl einige "Eigenschaften" heidnischer Götter/ Wesenheiten abbekommen haben.

Sprich: in meiner Welt existieren "Engel" nicht so wie sie in der Bibel beschrieben stehen.. .sondern als Elementen(-Wesen)/ Götter/ Wesenheiten oder ne Mischung aus all dem.

Ist bei mir genau so ne Tatsache, wie für dich, dass es sie gibt... aber man sollte nie Verallgemeinern...

sorry war jetzt etwas OT! :oops:

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Di 4. Okt 2016, 15:21
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