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 Wölfe in Sachsen sollen erschossen werden 
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Admin/Alchemist/Magier
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In Sachsen gibt es ja sehr viele Wölfe. Und da diese Tiere (noch!) geschützt sind, nimmt ihre Anzahl stetig zu. Es sollen mittlerweile über 30 Rudel existieren und weit über 1000 Wölfe. Jetzt sind am Wochenende wohl wieder etliche Schafe gerissen worden, 23 an der Zahl. Im Oktober wurden in drei aufeinanderfolgen Nächten mal 32 Schafe gerissen.

Zitat:
In der Oberlausitz haben Wölfe in drei aufeinanderfolgen Nächten Schafherden attackiert. Wie das Kontaktbüro Wolfsregion Lausitz am Donnerstag mitteilte, wurden dabei südlich von Hoyerswerda insgesamt 32 Schafe getötet.


Wölfe reißen 32 Schafe

Durch diese und ähnliche Vorfälle werden die Stimmen immer lauter, die Wölfe nun zum Abschuss freizugeben. -->

Zitat:
Dass das Klima für Isegrim rauer wird, hat seinen Grund. Denn inzwischen gibt es 35 Rudel mit schätzungsweise 1200 Tieren! Und die wollen fressen. Immer wieder hatten Wölfe zuletzt vor allem in der Lausitz ganze Schafsherden massakriert – trotz Flatterband, Elektrozaun und anderer empfohlener Schutzmaßnahmen.


Nach etlichen Schafs-Massakern - Sachsen will Wölfe zum Abschuss freigeben!

Zitat:
Dre CDU-Politiker Jan Hippold schlug schärfere Töne an: «Mit der gestiegenen Populationszahl der Wölfe nehmen Konflikte ständig zu.» Die Zahl der Wolfsrisse habe sich um ein Vielfaches erhöht: «Wir sind an einem Punkt angekommen, wo der Artenschutz dem Schutz von Leib und Leben mehr und mehr entgegensteht.» Auf dem Lande würden die Sorgen und Ängste vor Wölfen wachsen, da einzelne Tiere oder Rudel ihre Scheu vor Menschen und Siedlungen verlören. Das Bundesumweltministerium sei in der Pflicht, eine stärkere koordinierende Rolle einzunehmen.


Sachsen will bei Wölfen vom Ausland lernen

Zitat:
Landrat Harig - der selbst Schafe hält - fordert nun vom Minister, die rechtlichen Grundlagen für eine Tötung des Rudels zu schaffen. Im Amtsdeutsch heißt das "Entnahme“. Harig verwies darauf, dass bei den betroffenen Schäfern der vorgeschriebene Herdenschutz vorhanden gewesen sei.
Es ist mittlerweile unerträglich, wie falsch verstandener Artenschutz zulasten der ländlichen Nutztierhalter in Sachsen betrieben wird“, begründet Harig. "Die Wölfe des Rosenthaler Rudels verhalten sich abnormal“, so der Landrat. Selbst 140 cm hohe Zäune hätten sie übersprungen.


Erster Sachsen-Landrat will Wolfsrudel erschießen lassen

Was steht ihr zu dieser Debatte? Prinzipiell bin ich ja gegen das Abschießen von Wölfen, aber auf der anderen Seiten kann ich die Schafsbesitzer auch verstehen....v.a. wenn das wirklich stimmt, dass die üblichen Schutzmaßnahmen vor den Wölfen nicht immer so greifen. Dann wiederum: Das Wölfe Schafe fressen ist ja nun mal bekannt. Also muss man sich auch darauf einrichten, wenn man in Gebieten wie Sachsen Schafe hält. Und die allgemeinen Ängste der Bevölkerung finde ich unbegründet. Hat ein Wolf schon mal jemals einen Menschen angegriffen? (also einfach so)

Was ich mich auch frage: Warum nicht eine Anzahl der Rudel umsiedeln in andere Bundesländer? Wäre das durchführbar und würden die Tiere das mit sich machen lassen? Ich fände es nicht schlecht, z.B. auch hier in NRW wieder Wölfe zu haben. :) Sichtungen gab es zwar schon, aber Rudel haben sich wohl noch nicht niedergelassen.

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Fr 16. Dez 2016, 01:41
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Hexer

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Guten morgen.

Also ich bin geteilter Meinung.
Man muss die Natur schätzen und auch die Tiere die dort ihr reich haben. Auch ich verstehe die Schafbesitzer. Ein Überfluss an Tiere kann auch sich zum Nachtteil bilden. Habe darüber schon einmal ein Bericht gesehen.
Also solange das Gleichgewicht besteht und keiner der Gefahr ausgesetzt ist und die Wölfe vom aussterben bedroht und nur zum Wohle aller und vor allem für den Schutz, ich glaube dann bin ich der Meinung das es okay ist. Tue mich aber auch sehr schwer damit mit dem Gedanken. Eine andere Meinung ist, das Tier war zuerst da und haben ein größeres Recht wild zu leben. Wir müssen unser Territorium als Menschen schützen aber zu unrecht zu töten ist schrecklich.

Nur zum Schutz und um das Gleichgewicht zu halten, um uns als Menschen und in der Agrarwirtschaft zu schützen (Schutz Allgemein)
Dann sehe ich mich dafür.


Lieben Gruß
:smile:

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Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte.
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Die englische Fassung nach Charles Reade geht auf ein chinesisches Sprichwort zurück.


Di 20. Dez 2016, 07:27
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Admin/Alchemist/Magier
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Wieso den Menschen schützen? Wölfe greifen normalerweise keine Menschen an. Ich könnte mir vorstellen, dass mit einer spirituellen und naturverbundene Einstellung, der Mensch relativ symbiotisch mit dem Wolf leben kann.

Was die Schafe angeht...da ist die Frage vielleicht auch, wofür die eigentlich genutzt werden. Wolle? Nahrung? Privat oder wirtschaftlich? Wir haben hier einen Bauern in der Nähe, naja, was man so Bauer nennen kann, der hat ne Herde Schafe und es ist nicht so ersichtlich, warum. Er rasiert die nicht, nimmt keine Milch von denen (hatte mal nachgefragt, weil ich auf der Suche nach Rohmilch war), schlachtet die glaub ich auch nicht...weil Jahr für Jahr scheinen mir das immer die selben Schafe zu sein. Und jedes Jahr wenn es auf Winter zugeht, scheinen die auch ziemlich zu hungern, weil die blöken und betteln richtig, wenn zu der Zeit Leute bei denen spazieren. Die Passanten geben meist veraltetes Brot, dass sie bereits mitgebracht haben. Also vermutlich hält der die nur zum Hobby, kümmert sich aber auch nicht optimal um die. :denkend_0019: Mag sich fies anhören, aber als Wolfsfrass wären die vielleicht nützlicher.

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Fr 6. Jan 2017, 18:12
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Der Nachbar hier hat meinen Schafen auch schon des Öfteren altes Brot gebracht (Er hatte aber vorher gefragt).
Seitdem blöcken die jedesmal, wenn irgendwer in ihre Nähe kommt, weil sie meinen, nun gibt es was Schönes.
Ich hab das bei mir so gelöst, daß die solange Gras wächst, den ganzen Garten zur Verfügung haben.
Für den Winter hab ich ein Stück vom Garten abgezäunt und denen ein paar Säcke Stroh in eine Ecke gekippt - weil wenn die nicht mehr genug saftiges Gras finden, fangen die an, die Rinde von den Obstbäumen zu fressen.
In den Stall kommen die bei mir nur noch - wenn der Schnee richtig hoch liegt.
Wenn die also im Winter meist draußen sind, reicht es auch, die alle 2-3 Jahre zu scheren - und wenn dann gleich im Frühjahr, damit zum Winter hin das Fell wieder etwas dicker ist.
Zu Fressen kriegen die da Heu, rote Beete, Möhren und natürlich alle Küchenabfälle, wie Kartoffelschalen, usw. ...
Abend's bekommt jedes noch ein halbes Brötchen ;)
Ich lasse die aber auch tagsüber oft nochmal in den großen Garten, ein paar vertrocknete Brennesselstengel und dergleichen finden die da allemal noch.
Die fressen auch sehr gerne in Winter die Rinde von den Weidenbüschen, Weide wächst extrem schnell nach - und die Rinde enthält natürliches Chinin. Gleichzeitig schützen die Weidenbüsche die Hühner vor Greifvogelangriffen. Wenn der Hahn warnt, rennen alle Hühner so schnell es geht unter die Büsche.
Ich hab die Schafe hauptsächlich als Rasenmäher.
Wölfe, bzw. einen Wolf hab ich bisher hier nur einmal gesehen - der ist seelenruhig 10m vor über den Waldweg gelaufen - kurz stehengeblieben - mich angeschaut, und dann wieder im Wald verschwunden - aber ohne Hast.
Daß die Wölfe die Schafe reißen könnten, mache ich mir eigentlich keine Sorgen - obwohl der Garten zum Wald hin rausgeht - es dürfte genügen, daß die Hunde regelmäßig nach dieser Seite gegen den Gartenzaun pissen - das ist für Wölfe ein natürliches Antiphatikum ;)

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Fr 6. Jan 2017, 20:12
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Admin/Alchemist/Magier
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Nordrage hat geschrieben:
Der Nachbar hier hat meinen Schafen auch schon des Öfteren altes Brot gebracht (Er hatte aber vorher gefragt).
Seitdem blöcken die jedesmal, wenn irgendwer in ihre Nähe kommt, weil sie meinen, nun gibt es was Schönes.


Haha, ok. Aber was ist bloß an harten, altem, teils sogar verschimmelten Brot so toll? :scratch_one-s_head:


Zitat:
Die fressen auch sehr gerne in Winter die Rinde von den Weidenbüschen, Weide wächst extrem schnell nach - und die Rinde enthält natürliches Chinin.


Bei Rindern hab ich das auch schon mal erlebt (das waren aber keine einheimischen), dass die die Rinde von den Bäumen fressen. Vielleicht kommt daher ja der Name? :-D Auch schabten die sich gerne an den Bäumen und Ästen, was teils recht rabiat war...kam mir aber teils auch symbiotisch vor.?


Zitat:
Daß die Wölfe die Schafe reißen könnten, mache ich mir eigentlich keine Sorgen - obwohl der Garten zum Wald hin rausgeht - es dürfte genügen, daß die Hunde regelmäßig nach dieser Seite gegen den Gartenzaun pissen - das ist für Wölfe ein natürliches Antiphatikum ;)


Na, damit hätten wir doch dann ne einfache, geniale Lösung. Aber dieser Trick scheint nicht überall zu greifen oder hat sich vielleicht nicht genügend rumgesprochen?

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Mi 5. Apr 2017, 12:03
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Hexe

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Grüss Euch,

für mich gibt es da nur eine logische Vorgehensweise: Schauen, wie gross der Waldbereich/Fläche ist, in dem sich die Wölfe ausbreiten können. Sollten zuviele Wölfe in diesem Bereich leben, kann man sie entweder umsiedeln in wolfsärmere Gebiete oder sie bejagen, bis wieder eine dem Platzangebot entsprechende Menge erreicht ist.
Vor irgendwelchen narrischen jagdgeilen Landräten oder ähnlichen Exemplaren ist m. E. nach allerhöchste Skepsis angebracht - zeigt zumindest die Erfahrung in Bayern. Da wird auf alles geschossen was net bei drei überm Weisswurschtäquator hinaus ist.
Zum Verhältnis Wolf - Mensch: Ich habe absolut kein Problem damit und auch nie Angst gehabt, wenn ich im Nationalpark unterwegs bin. Hier gibt es Wölfe, Luchse etc. Die hauen eh ab wenn sie einen Menschen bemerken. Und die sehen einen Menschen öfter und eher als umgedreht. :)
Vor was ich allerdings einen Riesenrespekt habe und (in einer selbst erlebten Situation auch richtig Angst bekommen habe) sind Wildschweine. Da steh ich ehrlich gesagt lieber einem Wolf gegenüber als einer wildgewordenen Wildsau.

Ich find, das um die Wölfe, und leider auch die Bären, viel zu viel Gaudi gemacht wird. Ein Mensch wird zigmal eher von einem Auto angefahren als das er von einem Wolf angefallen wird. Und das Wölfe Schafe, Ziegen etc. reissen wenns da sind ist doch normal. Und wenns zuviel wird sollen sie es so machen wie unsere Vorfahren: Draussen mit bei der Schafherde wachen und notfalls den Wolf erlegen. Aber nicht generell alles zusammenschiessen. Da sind unsere Herren/Damen Politiker in letzter Zeit immer schnell dabei. Und wenn man die richtigen Hunde bei der Herde hat und auch genügend, das hält so manchen Wolf fern. Mei, früher hats doch auch gepasst. Nur heut brauchens offensichtlich für alles die "Mega-Exekution". Wenns nach Manchem ginge, gäb es Wolf, Bär und Wildkatz/Luchs schon net mehr. Ausser gegen Wildschweine, die m. E. wesentlich gefährlicher für Menschen werden können, wird nicht so gehetzt. Klar, den Schweinebraten will man sich ja noch weiter gönnen. Wolf und Co. sind da eher zu nix nütze.....
Unsere Welt wird von vielen leider immer mehr aus der Sicht: "Was nützt es mir, was kann ich da für mich rausholen" betrachtet. Artenvielfalt und natürliches Gleichgewicht wirken immer mehr störend, habe ich den Eindruck.

LG Dragmerla


Mi 5. Apr 2017, 13:01
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Hexe

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Zitat:
Zitat:
Daß die Wölfe die Schafe reißen könnten, mache ich mir eigentlich keine Sorgen - obwohl der Garten zum Wald hin rausgeht - es dürfte genügen, daß die Hunde regelmäßig nach dieser Seite gegen den Gartenzaun pissen - das ist für Wölfe ein natürliches Antiphatikum ;)


Na, damit hätten wir doch dann ne einfache, geniale Lösung. Aber dieser Trick scheint nicht überall zu greifen oder hat sich vielleicht nicht genügend rumgesprochen?


Ich weiß, dass es wirklich verzweifelte Schäfer gibt, die ständig Angst um ihre Herde haben müssen, obwohl sie Hunde bei ihren Schafen haben. Mir tun diese Schäfer wirklich sehr leid. Ich finde, wenn man sich dafür einsetzt, dass die Wölfe wieder hier leben können, muss man auch diesen Menschen helfen. Ich kenne mich da leider schlecht aus. Vielleicht kann man mit dem Bau anderer Zäune helfen? Ich weiß es nicht...

Ich liebe Wölfe. Sie sind tolle Tiere und ich freue mich sehr über ihre Rückankunft. Als Krafttiere sind sie enorm stark und vielseitig.

Ich habe auch keine Angst, dass Wölfe für mich im Wald eine Bedrohung sein könnten. Da gebe ich Dragmerla recht, Wildschweine halte ich für gefährlicher.
Komisch finde ich es immer, wenn die Menschen, die eh nie in den Wald gehen, am meisten klagen.


Do 6. Apr 2017, 13:47
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Brisingamen hat geschrieben:
Ich habe auch keine Angst, dass Wölfe für mich im Wald eine Bedrohung sein könnten. Da gebe ich Dragmerla recht, Wildschweine halte ich für gefährlicher.
Komisch finde ich es immer, wenn die Menschen, die eh nie in den Wald gehen, am meisten klagen.


LOL, stimmt. Die gehen aber auch deshalb nicht in den Wald eben weil sie Angst vor Wildschweinen, Wölfen, Krabbelviechern und was weiß ich noch alles haben. :mrgreen: Für Waldspaziergänger, die gerne die Stille genießen, ist das ein Vorteil. ;)

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Mo 17. Apr 2017, 19:17
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Schon ein etwas älteres Thema, aber die Tage doch wieder sehr aktuell.

Hier scheiden sich ja die Geister und es gibt auch viele Meinungen, die in extreme Richtungen gehen.
Da versuche ich mal, etwas Wissen in die Runde zu bringen.

Wölfe gibt es ja wieder zahlreich in Deutschland. Die genaue Zahl ist leider schwer zu ermitteln. Viele Beobachter haben unterschiedliche Zahlen ( Fragt man den NABU, Monitoringstellen oder den BUND oder die Jäger, dann erhält man schwankende Zahlen) Das wird immer bemängelt und macht natürlich für viele die Sache unglaubwürdig.

Rechtlich zählt der Wolf nicht als "Wild" da er nicht im Bundesjagdgesetz aufgenommen ist. er steht nur im Bundesnaturschutzgesetz.
Eine Aufnahme ins Bundesjagdgesetz bedeutet nicht automatisch, dass er geschossen werden darf. Es wird nämlich mit der Aufnahme in das BJagdG eine Schonzeit festgelegt. Wenn diese vom 01.04. bis zum 31.01. geht, also ganzjährig, dann darf der Wolf nicht geschossen werden. Einzelne Exemplare könnten aber leichter entnommen werden, wenn es dafür eine Anordnung gibt.

Schutzzäune und co.
Schutzzäune sind leider auch nicht immer bundeseinheitlich geregelt - wobei es da Nachbesserungen gibt.

Herdenschutzhunde klingen gut. Man benötigt aber je nach Herdengröße 2-6 Hunde. Die wollen versorgt und gepflegt (geimpft, entwurmt, operiert) werden. Als Arbeitstiere kann man sie ca 4-6 Jahre einsetzen. dann braucht man neue, junge Hunde - wieder in der gleichen Anzahl. Die erste Generation arbeitet dann nicht mehr und genießt die Freizeit. Der Landwirt hat dann alerdings die doppelte Zahl hunde, um die er sich kümmern muss. und nach wiederum 4-6 Jahren kommt die dritte Generation Hunde. Dann leben von der Ersten Generation auch noch mindestens die Hälfte. Die Kosten werden dann immens.
Also Schutzzaun in Kombination mit Hunden ist die aktuelle Lösung. Und wenn man die Zahl der Hunde reduzieren will, nimmt man Esel dazu, die halten Wölfe ebenfalls ab.

Zum Nahrungsverhalten des Wolfes:
Er ist Nahrungsopportunist und wird sich immer die leichtere Beute wählen.
Das Lamm/Schaf/Rind auf der Weide oder das flinke Reh im Wald? Man muss es sich ja nicht unnötig schwer machen.
Dass es in Brandenburg und Meck-Pomm zur Ausrottung der Mufflons durch den Wolf kam, liegt auf der Hand. Die Wildschafe sind Kurzstreckenflüchter und kommen ursprünglich aus den Felsenregionen Corsikas. Hier im Flachland sind sie Wolf und Luchs schutzlos ausgeliefert. Aber wie kamen sie überhaupt hier her? Durch die sogenannte "höfische Jagd" wurden im 19. Jh. in Sachsen importiert und verbreiteten sich zwischen Elbe und Oder. Auch zogen einige noch weiter westwärts.

Kleiner Gedankengang meinerseits zum "Wolfsmanagement": Die Forsten (Landesforst, Bundesforst) wollen das wiederkäuende Schalenwild aus dem Wald haben "Wald vor Wild" ist die Devise. Das betrifft Rot- und Rehwild in der Hauptsache. Wenn die jetzt von den Förstern (und Jägern, die siese Idee unterstützen) sehr stark bejagd werden, dann werden sie heimlich und ziehen sich weiter zurück. Auch auf den Wolf reagieren sie dann so. Daher die Idee: Nicht durch Abschuß sondern durch Nahrungsmittelangebot lenken. Dort wo Nahrung und Ruhe ist, wird sich das Wild aufhalten. Dort wird dann auch der Wolf mal vorbeischauen. Dann reguliert sich alles wieder.


So 28. Jan 2024, 20:27
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Beiträge: 28
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Da ich aus diesem Bundesland komme und einen Bezug zu diesem Tier habe, muss ich auch mal meinen Senf dazugeben.

Diese Diskussion wird hier schon seit Jahren seitens der "Schafsbesitzer" überdimensoniert emotional geführt. Oft von Leuten, die selten aus ihrem Dorf rauskommen.

Der Wolf an sich wirkt sich auf den Wald und das Ökosystem sehr günstig aus. Zum Beispiel: ist der Wolf im Wald bewegen sich Hirsche & Co. viel mehr und der Verbiss an Bäumen wird reduziert und insbesondere der junge Wald kann schneller nachwachsen.

Das einzige Problem was der Wolf mit sich bringt: Schutzmaßnahmen kosten Geld und verursachen zum Teil arbeit.

Wobei sich allerdings ein paar Fragen stellen. Jemand der Hühner hällt, muss auch Schutzmaßnahmen ergreifen und diesen einen Stall bauen. Macht dieser soetwas nicht dann gibt es bald keine mehr, weil dann nämlich der Fuchs kommt ... Würde der Hühnerhalter sich darüber beschweren, das die Schutzmaßnahme Stallbau Geld kostet, dann würde dieser bestimmt auch zu hören bekommen "dann kannst du eben keine Hühner halten" oder "muss man halt mit einkalkulieren".

Übrigens: die beste Schutzmaßnahme, die man bei der Schafzucht machen kann, ist der Einsatz von Hütehunden.


Do 28. Mär 2024, 23:40
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