Einer der bekanntesten Leitsätze der Alchemie lautet:
Ora et labora
Bete und arbeite
Beten ist hier im ursprünglichen Sinne gemeint und veranschaulicht, dass der Alchemist im Materiellen als auch im Spirituellen zu wirken hat. Die Maxime soll von den Benediktinern übernommen worden sein, was durchaus plausibel ist, da es unter ihnen auch Alchemisten gab (wie Basilius Valentinus oder Antoine-Joseph Pernety). Labora kommt von laborare und kann auch "sich anstrengen" oder "sich abmühen" bedeuten. Das Wort „Labor“ stammt ebenfalls daher, was im Bezug auf die Alchemie sicherlich kein Zufall ist. Und ora kommt von orare, was auch als „reden“ übersetzt werden kann. Dieses sollte aber eher im Sinne von philosophieren und nicht als schwätzen verstanden sein.
Abwandlungen sind:
Ora et labora et lege – bete, arbeite, lese
Und im Mutus Liber, ein Buch, dass die Herstellung des Steins der Weisen illustriert, heißt es:
Ora, lege, lege, lege, relege, labora et invenies - Bete, lese, lese, lese, lese erneut, arbeite und du wirst entdecken.