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 Was ist die Alchemie? 
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Admin/Alchemist/Magier
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Zu erst sollte gesagt werden, dass jeder Alchemist die Alchemie wohl etwas anders beschreiben oder definieren würde. Manche legen die Betonung auf die innere Alchemie, also die Arbeit in und mit sich selber, während andere sie auf die äußere, also die Laborarbeit, legen. Da die eigentliche Alchemie aber stets die Gesamtheit der Dinge verfolgt, wäre es töricht, die eine der anderen vorzuziehen oder eine davon gar auszuschließen. Vielmehr sollte es eine Synergie beider Arten sein, da es wider der Natur wäre, das eine vom anderen abzutrennen. Man sollte die Alchemie also weder rein philosophisch betrachten noch rein auf die Laborarbeit beziehen, da beides am Kern vorbeigehen würde.

Auch sollte man die Alchemie nicht einfach als eine Wissenschaft ansehen oder gar als Proto-Wissenschaft. Sie ist eher das Gegenteil! Ein wirklicher, traditioneller Alchemist (wie z.B. Paracelsus) würde eher von einer Kunst und Universallehre sprechen, die die später enstandenen Lehren und Wissenschaften harmonisch miteinander vereint bzw. überhaupt deren Ursprung ist. Also z.B. Chemie, Physik, Spagyrik, Biologie, Hermetik, Gnostik, Astrologie usw.

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Die Alchemie ist diesbezüglich also nicht der Vorläufer der Chemie, wie oft irrtümlicherweise angenommen wird, sondern vielmehr ist die Chemie der verrirte Nachläufer der Alchemie. Aus ALL-Chemie wurde die (einseitige) Chemie. Sie ist aus der Gesamtheit abgeschieden worden und betrachtet die Dinge nur noch isoliert und materiell, genauso wie die anderen abgetrennten Wissenschaften und Lehren. Das all diese Komponenten irgendwann zu eigenen, separaten Zweigen wurden, spiegelt den Fall und die Verwirrung des Menschen wider, das Leidwesen der modernen, menschlichen Entwicklung. Denn die Separation hat uns selber trennend und getrennt gemacht. Der heutige Alchemist sollte sich darüber bewußt sein und es sich zum Ziel setzen, die fehlgeleitete Spaltung zwischen Spiritualität und Wissenschaft(en) zu beheben und rückgängig zu machen.

Schauen wir uns die Natur an. Sie drückt sich zwar auch in vielen verschiedenen Komponenten aus, aber sie ist dennoch stets eine miteinander verbundene Einheit. Und die Natur ist das, wonach sich der wahre Alchemist zu orientieren hat! Er folgt ihren Spuren, ahmt ihre Vorgänge nach und beschleunigt sie in seinem Labor. Er schließt ihre Schätze wie Pflanzen, Metalle und Edelsteine in die drei Grund-Prinzipien auf, um sie später wieder in einer höherschwingende, veredelten Essenz zu vereinen (solve et coagula = löse und verbinde).

Die drei Grundprinzipien spiegeln die heilige Dreifaltigkeit wider und finden sich in jedem Bestandteil der Natur, inklusive dem Menschen. Die Rede ist natürlich von Körper, Seele und Geist. Doch der Alchemist nennt sie Sal, Sulfur und Mercurius. Das hört sich mystisch und verschlüsselt an, und das nicht ohne Grund. Denn hier steckt eine bewußte Mehrdeutigkeit, welche oft in der Alchemie vorkommt. Ein "sowohl als auch". Denn Sal steht auch für das Salz, Sulfur für den Schwefel und Mercur(ius) für das Quecksilber. Diese drei Stoffe wiederum verkörpern recht anschaulich das jeweilige Grundprinzip.

Neben diesen Prinzipien kennt der Alchemist natürlich auch die Elemente. Er konzentriert sich dabei auf die klassischen 5: Erde, Wasser, Feuer, Luft und den Äther. Mit den Elementen können aber auch die chemischen gemeint sein, so wie man sie in der Periodentafel findet: Lithium, Phosphor, Kalzium, Zink, Gold, usw. Hier finden sich u.a. die Metalle, deren Bearbeitung durch die Alchemie ja recht bekannt und berüchtigt ist. Zum einen, weil eben Heiltinkturen daraus gewonnen werden (bei Gelingen ohne giftige Rückstände), zum anderen weil sie für die Transmutation genutzt werden. Da der Alchemist die Geheimnisse der Natur und die kosmischen Prinzipien entschlüsselt, versteht er es nämlich z.B. Blei in Gold zu verwandeln. Zumindest wenn er die Kunst beherrscht und verinnerlicht hat. Es geht ihm hierbei nicht darum, reich zu werden und im Luxus zu schwelgen (das könnte ihm teuer zu stehen kommen), sondern um die Transformation zur höheren Schwingungsebene. Denn diese läßt ihn selbst oder andere zu „Gold" werden.


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Bei diesen Veredelungen werden meist drei Phasen durchlaufen - Nigredo, Albedo und Rubedo. Diese spielen in der Alchemie eine große Rolle, da sie den richtigen Weg weisen. Nigredo steht für die Schwärze, die Dunkelheit, das Faulende und die Fermentierung. Albedo steht für die Weißung, das Licht, die Weisheit und die Aufhellung. Rubedo, als letzte Stufe des Prozesses, steht für die Rötung, die Intensität, die Reife und Erhöhung.

Wenn diese Stufen im Labor durchlaufen werden, durchläuft der Alchemist sie auch. Das heißt, es gibt immer parallelle Vorgänge im Leben des Alchemisten, auf geistiger, seelischer und physischer Ebene, die zeitnah denen im Labor gleichen. Er wird geläutert, mit seinen Schatten konfrontiert, destilliert, steigt auf und ab, wird geblendet, erlangt Weisheit und Erkenntnis, um sie immer wieder hinterfragen zu müssen, reift heran und gelangt irgendwann zur Vollkommenheit. Praktisch gesehen wird er also schon dadurch veredelt, indem er „enfach“ den Labor-Prozess leitet und laufen lässt. Wenn er hier etwas „falsch“ macht, wird er das dementsprechend zu spüren bekommen – was ihm die Chance zur Korrektur gibt. Wenn er aber alles „richtig“ macht (also die drei Stufen erreicht), dann hat er am Ende auch ein veredeltes Produkt, wie eine erhöhte Tinktur (z.B. von Melisse, Rubin oder Silber) . Und wenn er diese einnimmt bzw. anderen verabreicht, geht es noch weiter „bergauf“. Das ist die eigentliche Frucht seiner Arbeit.

Und ja, die größte Frucht und höchste Kunst, die ein Alchemist vollbringen kann, ist der Stein der Weisen („lapis philosophorum“). Das wird nicht umsonst „Magnum Opus“, also das große Werk, genannt. Denn ein höheres und kniffligeres herzustellendes Produkt gibt es in der Alchemie wohl nicht. In der gesamten Literatur wird um den Herstellungsprozess ein großes Geheimnis gemacht und wenn er mal geschildert wird, dann nur höchst verschlüsselt. Denn die Wirkungen des Steins sollen so fantastisch sein, dass dem Alchemisten eine große Verantwortung zukommt. Schließlich sollen diese von Regenerierung und Verjüngung bis hin zur Unsterblichkeit und universellen Medizin reichen. Auch zu immer weitreichenderen magischen Fähigkeiten soll der Stein ermächtigen. Außerdem soll er, in seiner roten Ausführung, jedes Metall in Gold verwandeln können.

Und daran sieht man, dass der Alchemist in der Tat eine hohe Aufgabe zu tragen hat. Das gilt allerdings für alle Prozesse, denn auch die „kleinen Werke“ (wie den oben genannten Tinkturen) oder der Umgang mit giftigen Stoffen verlangen ihm bereits sein Können ab. Es ist anzunehmen, das nur solchen, die sich der Kunst und Verantwortung als würdig erweisen, die Kunstwerke gelingen und gestattet werden.

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Sa 12. Sep 2015, 23:20
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Fragen und Ergänzungen sind erwünscht. :) V.a. würde mich interessieren, was eure eigene Definition bzw. euer eigenes Verständnis von der Alchemie ist.

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Sa 12. Sep 2015, 23:24
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Platzen einer Traumblase. :shocked2: Kein schneller Reichtum. Keine ewige Jugend/Unsterblichkeit. Nur sehr harte Arbeit mit ungewissen Früchten. :mr47_05:
3 Stränge eines Seiles, Denker, Forscher und Produzent vereint.
Merkurius = Quecksilber = Geist = Flüchtig = Idee = Inspiration
Sulfur = Schwefel = Sehle = Flüssig = Gedanke = Planung
Sal = Salz = Körper = Fest = Fackt = Tat
Die Alchemie ist eine ernsthafte Wissenschaft der Ganzheit mit hermetischen Grundlagen. Die Wissenschaft die Stoff, Wissen und das Selbst vereint. Dazu ist die Läuterung und Veredelung des Werkes, der Lehre und des Alchemisten selbst, Ziel der Alchemie. Somit die Veredelung des Selbst, Wissens und damit auch der Welt. Immer wieder höre ich aus Blei Gold machen, den Stein der Weisen Herstellen und Unsterblichkeit zu erreichen. Nun will ich euch mal versuchen zu erklären wie wie diese hermetische Gedankensymbolik zu erklären.
Aus Blei mache Gold: Heute sage ich wohl besser aus Scheiße ziehe Gewinn. Transformieren das Unedele/Schlechte zum Edelen/Wertvollen. Verwandele Hass/Neid/Leid in Liebe/Freude/Wohlergehen.
Den Stein der Weisen herstellen: Der unumstößliche Brocken/Haufen der Erkenntnis, der zum ewigen Leben führt... Der jügste „unsterbliche“ der noch nach 70 Jahren in aller Munde ist, schafte es durch Gräuel für die sogar extra ein eigenes Wort erschaffen wurde Holocaust, Adolf Hitler und sein NS-Gedankengut verfolgt und hängt uns heute immer noch nach, damit hat er, traurige Unsterblichkeit erreicht. Pharaonen durch Monomentale Grabanlagen, Jesus von Nazaret durch Gründung einer Religion, Albert Einstein durch bannbrechende Erkenntnisse der Wissenschaften (auch wenn diese zum Teil wiederlegt wurden)u.s.w.! Den Tot besiegen/Leben erhalten bedeutet nicht Unsterblichkeit! Sondern ein immerwährendes Vermächnis zu schaffen. In einem Lied der Böhsen Onkelz heißt es so Treffend „...werdet bessere Menschen und ihr kriegt ne bessere Welt.“ Wie im kleinen so im Großen. Willst du die Welt von Dreck befreien, sei mit dir im reinen, fang vor deiner Haustür an, dann die Straße runter....

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Hexenbesen? Wieso ich hab ein Staubsauger :crazy_pilot:
:tease: Sag nicht immer Besen zu den ollen Schrubber :tease:
-Ein Mann kommt sternhagelvoll um 3 Uhr morgens heim. Im Flur wird er bereits von seiner mit wütenden Frau mit Besen bewaffneten abgefangen.
Fragt er: "Putzt du oder fliegst du noch weg?"
-Zwei Freunde treffen sich. Fragt der eine: "Weißt du eigentlich wo meine Frau ist?" Sagt der andere: "Deine Hexe ist mit meinem Besen unterwegs."


Do 22. Okt 2015, 10:46
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Das ist aber eine recht negative Sichtweise, holly. Mußte mal wieder der Herr aus den 30ern als Beispiel herhalten, eh? :dash1: Interessanterweise haben gewisse Nationalsozialisten sich damals auch mit der Transmutation beschäftigt, u.a. über Franz Tausend. Und dann gibts da noch die Sache mit dem roten Quecksilber...

Was die Transmutation des Stoffes bzw. des eigenen Ichs und auch des Umfeldes angeht, da sind wir uns einig. Dieses gelingt meistens auch erst dann, wenn eben nicht Reichtum oder Berühmtheit im Vordergrund stehen. Wenn Seifenblasen also (erst mal) zerplatzen müssen, dann soll es so sein - und dürfte den insgesamten Umwandlungsprozess fördern. Denn ein konsequenter Alchemist gibt nicht auf, nur die Wege oder Herangehensweise müssen dann adjustiert werden. Es gibt mindestens einen Weg, der nach Rom führt...

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So 1. Nov 2015, 13:56
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Gelöscht
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Scorpio Dennis hat geschrieben:
Zu erst sollte gesagt werden, dass jeder Alchemist die Alchemie wohl etwas anders beschreiben oder definieren würde. Manche legen die Betonung auf die innere Alchemie, also die Arbeit in und mit sich selber, während andere sie auf die äußere, also die Laborarbeit, legen. Da die eigentliche Alchemie aber stets die Gesamtheit der Dinge verfolgt, wäre es töricht, die eine der anderen vorzuziehen oder eine davon gar auszuschließen. Vielmehr sollte es eine Synergie beider Arten sein[...]

Ich denke, es hängt davon ab, was man erreichen möchte. Natürlich war die Alchemie als eine Art Erleuchtungslehre gedacht. Man beobachtete Prozesse in der Natur und versucht diese dann erst im Labor nachzuahmen und dann erlernte Prinzipien auf neue Modelle anzuwenden. Durch dieses Verstehen verändert man sich automatisch; man nennt dies Erfahrung und mit Erfahrung und Wissen kommt Weisheit.

Man darf aber nicht außer Acht lassen, dass gerade in der Hochzeit der Alchemie nicht das spirituelle Wachstum, sondern vor allem eine Möglichkeit schnell berühmt, reich und vermeindlich unsterblich zu werden bot.

Andererseits gab es auch Orte auf der Welt, wo vor allem die spirituelle Entwicklung angestrebt wurde, so etwa die taoistische Alchemie.

Scorpio Dennis hat geschrieben:
Die Alchemie ist diesbezüglich also nicht der Vorläufer der Chemie, wie oft irrtümlicherweise angenommen wird, sondern vielmehr ist die Chemie der verrirte Nachläufer der Alchemie.

Doch, die Alchemie war der Vorläufer der Chemie. Die Alchemie entwickelte sich aus der Metallurgie (dazu weiter unten was) und brachte mit erworbenem chemischen Wissen die Chemie auf die Welt. Trotzdem sollte man Chemie nicht als eine Art Weiterentwicklung der Alchemie ansehen, obgleich sie das in vielen Bereichen absolut ist. Aber Chemie ist die Wissenschaft, die sich mit Stoffen und ihren Eigenschaften beschäftigt und Alchemie ist eine spirituelle Erleuchtungslehre, die Stoffe nur als Instrument benutzt.

Scorpio Dennis hat geschrieben:
Aus ALL-Chemie wurde die (einseitige) Chemie. Sie ist aus der Gesamtheit abgeschieden worden und betrachtet die Dinge nur noch isoliert und materiell, [...] heutige Alchemist sollte sich darüber bewußt sein und es sich zum Ziel setzen, die fehlgeleitete Spaltung zwischen Spiritualität und Wissenschaft(en) zu beheben und rückgängig zu machen.

Wenn man schon Etymologie als Argument benutzt, sollte man sich sicher sein, dass man auch wirklich Etymologie benutzt und nicht erfundene Begriffe. "Alchemie" (mit einem L und das ist wichtig, weil..) kommt aus dem Arabischen für "Al himiya" was wiederum aus dem Griechischen "Chemeia" (Metallguss, Flüssigkeit) kommt. Diese Begriffe wurden vor allem in Ägypten (die Wiege der Alchemie) zur "Lehre des Gießens" umgedeutet, vergleichen kann man das mit "Kemet" von "kemi" (schwarze Erden).

Lange bevor es die Alchemie auch nur als Idee gab, hat man erkannt dass man aus Erzen Metalle isolieren und diese sogar in der Schmelze vermischen kann; Stichworte: Bronze. Irgendwann hat man angefangen diese Prinzipien auf andere Bereiche anzuwenden; Parfümerie, Medizin, ... Wir müssen uns in den Geist der damaligen menschen versetzen. Wir leben in einer Welt die praktisch vollkommen von Göttern beherrscht wird. Zu entdecken, dass es Naturgesetze und Prinzipien gibt, die man gezielt ausnutzen kann um etwas Neues zu schaffen muss einer Erleuchtung geglichen haben. Man endlich ein Gefühl von Kontrolle.

Scorpio Dennis hat geschrieben:
Da der Alchemist die Geheimnisse der Natur und die kosmischen Prinzipien entschlüsselt, versteht er es nämlich z.B. Blei in Gold zu verwandeln. Zumindest wenn er die Kunst beherrscht und verinnerlicht hat. Es geht ihm hierbei nicht darum, reich zu werden[...] sondern um die Transformation zur höheren Schwingungsebene. Denn diese läßt ihn selbst oder andere zu „Gold" werden.

Kein Alchemist konnte Blei in Gold verwandeln. Kunst und Wissen braucht man dafür nur bedingt, denn alles was man machen muss ist nen Schalter umlegen. Salopp gesagt.

Aber darum geht es gar nicht. Die Alchemie wurde verschlüsselt, ja. Und die Größte Herausforderung besteht nicht darin die Symbole oder Anleitungen zu verstehen, sondern unterscheiden zu können, welche Teile sich explizit auf die Materie und das Labor beziehen und welche explizit das innere Wachstum des Alchimisten beschreiben. Jedem Alchemisten, der Ahnung von seinem Fach hatte, war klar, dass er Blei nicht in Gold verwandeln kann, zumindest nicht auf chemischem Wege.

Das ist auch die große Schwachstelle der Alchemie im Mittelalter: Es wurden einige Prinzipien erkannt, jedoch da angehalten und stur darauf rumgeritten. Statt neue Einflüsse und Erkenntnisse miteinfließen zu lassen. Die paar Methoden der Alchemie sind natürlich legitim und damals bestimmt auch beeindruckend gewesen, aber man hätte erkennen müssen, dass man nicht alles über einen Kamm scheren kann und das trifft auf viele Beispiele in der Alchemie zu.

Der wahrscheinlich größte Fehler, der am Ende auch den Untergang der Alchemie verursachte war, dass Alchemisten - obgleich sie sich für weise und erleuchtet hielten - sehr oberflächlich waren. Ja, sie haben vieles verstanden und philosophiert, aber sie erkannten nicht, dass sich unterschiedliche Elemente unterschiedlich verhalten und konnten auch das Gesetz dahinter nicht erkennen. Gerade das meine ich mit diesem eingefahrenen Weg. Sie haben das gleiche Prozedere auf alles angewandt ohne zu überlegen, ob Blei vllt ganz anders darauf reagiert als z.B. Gold. Viele Unfälle und Misserfolge wären ihnen auch erspart geblieben, wären sie auf die Idee gekommen Produkte zu analysieren. Stattdessen richteten sie sich nach den primitivsten Eigenschaften einer Substanz, namentlich Farbe, Konsistenz, Geruch. Tja, blöd, dass es nur 3 farbige Metalle gibt.

Die moderne Alchemie muss modern werden. Die Zeit der selbstgebastelten Destillationsappraturen ist vorbei, egal wie romantisch diese Vorstellung auch sein mag. Wir haben heute die gute Ausstattung die auch verwendet werden will. Das heißt nicht, dass man das Spirituelle aus der Alchemie verbannen sollen, aber das Prozedere muss fachlicher werden.


Do 28. Jan 2016, 17:38
Gelöscht
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Ja ... shr schöne lange Texte... und ... jetzt rall ich überhaupt nicht mehr was Allchemie eigentlich ist und welchen Nutzen sie hat.

Aber ich rspektiere was ihr tut :)


Di 11. Jul 2017, 17:36
Hexe

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Ich habe vor ein paar Tagen buch entdeckt, das mich überrascht hat. Ich hatte noch keinebzeitbes zukleben. In den nächsten Tagen werde ich beginnen.
Es heißt " Alchemie und Vollkommenheit "
Hier der Klappentext:"Kämpft nicht gegen eure Schwächen und Mängel an, sondern lernt, sie zu nutzen und an die Arbeit zu schicken. Seien es Eifersucht, Zorn, Habgier oder Eitelkeit usw., ihr müsst wissen, wie ihr sie mobilisiert, damit sie für euch in der gewählten Richtung arbeiten. Nehmt die Kräfte der Natur wie Elektrizität, den Wind, Sturzbäche oder Blitze... Jetzt, da der Mensch sie beherrschen und nutzen kann, bereichert er sich durch sie, und doch sind es ursprünglich feindliche Kräfte. Ihr findet es normal, Naturkräfte zu nutzen, warum seid ihr dann erstaunt, wenn man über die Nutzung der primitiven Energien spricht, die in euch liegen? Wenn ihr die Regeln der spirituellen Alchimie kennen würdet, könntet ihr alle negativen Kräfte, die ihr im Überfluss besitzt, umwandeln und nutzen."

Dieser Klappentext hat mich sehr neugierig gemacht. Bisher habevichnalchemiebimmer mit einem aufwendigem Labor in Verbindung gebracht.

Ist das tatsächlich eine Art Alchemie?

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Die ewig unentwegten und naiven verstehen freilich unsre Zweifel nicht, flach sei die Welt erklären sie uns schlicht und faselei die sage von den Tiefen ( hermann hesss, das Glasperlenspiel)


So 16. Jul 2017, 14:55
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Gelöscht
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Danke für dn Buchtip :)

Der Text klingt ja vielversprechend, ich hoffe das Buch ist es auch. Was mich an der Alchemie wie auch an einigen anderen magischen Wegen und Praktiken immer geetsört hat ist dise grundsätzliche Unterteilung, die dieser Klapptext auch zu amchen scheint.

Das eine soll immer höher sein als das andere - für mich sind es beides nur zwei Seiten der gleichen Münze. Das eine wird ohne das andere nie existieren - aber das hat mich beim alten Parcelsus schon gestört. Für mich gibt es kein hoch und nieder entwickelt gut und schlecht, weiter und weniger weit - ich finde es auch anmaßend die Welt, die uns umgibt so einzuteilen. da hilft es nur Paracelsus und Co. in Zusammenhang mit der Zeitepoche zu sehen innerhalb dere sie lebten , dann erklärt sich dieser Kontext.
Auf die jetzige Zeit transponiert fehlt mir hier schlicht der übergeordnete, sachlich - dokumentarische, emotionsfreie und damit ( naja wenigtens halbwegs) neutrale Blickwinkel. Aber das nur mal nebenbei.
Was ich mich bis heute frage ist, was all diese Ideen mit solchen Dingen wie einer Laboreinrichtung zu tun haben. Auch hier erschließen sich solche Tatsachen nur mir nur im historsichen Zusammenhang. Die Herstellung von Porzellan wurde damals als magsicher Vorgang begriffen, weil man eben nichts über chem. Reaktionen wußte, kein Mikroskope hatte etc. Ich gebe Scorpio allerdings recht die heutigen Naturwissenschaften sind seeelenlos und sollen es ja wohl auch seit der Aufklärung ganz bewußt sein. Auch ich sehe keine Differenz zwischen Spiritualität und moderner wissenschaft, aber vieelelicht bin ich mit so einem Gedanken ja auchs chon nahe an der modrnen Allchemie - ich weiß es nicht :dontknow:


Mo 17. Jul 2017, 10:17
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