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 Grundsatzdiskussion Schamanismus 
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Zitat:
Zum Verständnis: Ich schreibe Schamanisch/SchamanInnen/... gerne in "...", weil ich zum einen diesen Begriff, der meines Wissens eine Fremdbenennung durch weiße Ethnologen ist, nicht mag und zum anderen, weil damit eben auch "nur" eine bestimmte Gruppe gemeint war.

Grundsätzlich können nach meinem Ermessen auch Europäer/innen schamanische Fähigkeiten erinnern, weswegen ich auch kein Problem damit habe, wenn sie sich so bezeichnen, aber nicht immer steckt das drin, was draussen dran steht und das finde ich dann sehr schade.
Na ja, ist meine Sicht auf die Dinge.
Ich schildere sie, damit Du den Hintergrund meiner Frage verstehst.



Ich mag diesen Begriff auch nicht, wie gesagt es ist ein antropolgischer Begriff um vielleicht die Spiritualität der Naturvölker zusammen zufassen?! Sofern das möglich ist!

Ich glaube auch nicht, dass es hier keiner in der Lage wäre, zu dem berufen zu werden, so wie es in anderen Kulturen ist, wir sind alle Menschen/Kinder der großen Mutter. Aber die wenigsten erkennen es dann, weil sie damit nie aufgewachsen sind, oder in Berührung gekommen sind. Und trotzdem spüren sie es, und werden damit hier in dieser europäischen Kultur ,alleingelassen. Oder es wird versucht sie zu "normalen" Menschen zu erziehen, damit sie wenigstens dahingehend funktionieren, ein sinnvolles Leben zu führen, in einer Gemeinschaft, die sie nicht verstehen können. Das stelle ich mir sehr schmerzhaft vor und auch anstrengend. Auch deshalb, weil viele so geboren werden, und es eben keine Folge von irgendeiner Erkrankung ist, das soll es ja auch geben!

Aber schön nach wirtschaftlicher europ. Tradition, wird es dann in Seminaren und Weihen angeboten. Die Geister interessiertes wirklich sehr, wie viele Diplome man hat und sie sind natürlich auch nur bereit zu "sprechen", wenn man Höchstpreise dafür zahlt. Und dieser Einwand ist berechtigt, denn das vermarktet man einfach nicht. Dazu gibt es auch kein "Aber"...

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Do 21. Jun 2018, 06:56
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Bö Morgenstern hat geschrieben:
Ich glaube auch nicht, dass es hier keiner in der Lage wäre, zu dem berufen zu werden, so wie es in anderen Kulturen ist, wir sind alle Menschen/Kinder der großen Mutter. Aber die wenigsten erkennen es dann, weil sie damit nie aufgewachsen sind, oder in Berührung gekommen sind. Und trotzdem spüren sie es, und werden damit hier in dieser europäischen Kultur ,alleingelassen. Oder es wird versucht sie zu "normalen" Menschen zu erziehen, damit sie wenigstens dahingehend funktionieren, ein sinnvolles Leben zu führen, in einer Gemeinschaft, die sie nicht verstehen können. Das stelle ich mir sehr schmerzhaft vor und auch anstrengend. Auch deshalb, weil viele so geboren werden, und es eben keine Folge von irgendeiner Erkrankung ist, das soll es ja auch geben!


ja, das teile ich auch. Das bedingt viel Leid für einzelne, statt einem sich so annehmen und seine Aufgabe auch gut ausfüllen zu können, was wir auf Erde dringend brauchten.

Bö Morgenstern hat geschrieben:
Aber schön nach wirtschaftlicher europ. Tradition, wird es dann in Seminaren und Weihen angeboten. Die Geister interessiertes wirklich sehr, wie viele Diplome man hat und sie sind natürlich auch nur bereit zu "sprechen", wenn man Höchstpreise dafür zahlt. Und dieser Einwand ist berechtigt, denn das vermarktet man einfach nicht. Dazu gibt es auch kein "Aber"...


Ja, typisch für diese (wie eine von mir hoch Geschätzte mal sagte) "Kaufmannskultur".
Nein, man vermarktet das nicht, da stimme ich Dir zu.
Gleichzeitig denke ich aber auch, dass es so sehr wichtig ist, dass das Wissen, was hier als schamanisch umschrieben werden kann, in die Welt getragen wird und die, die unter dem Fehlen leiden und/oder berufen sind und es nicht wissen und darunter leiden, eine Hilfestellung bekommen. Aber es gehört auch dazu, dass die, die die Hilfestellung geben (vorausgesetzt sie haben die Fähigkeit dazu wirklich und bilden sie sich nicht nur ein/wünschen sich so sehr, dass es so sein möge), einen Ausgleich (wie auch immer geartet) bekommen. Das ist zum einen für das Gleichgewicht wichtig und zum anderen auch, weil sie von etwas leben müssen, hier, wo alles einen Preis hat.
Das ist ein Spannungsfeld, zu dem ich noch keine gute Lösung weiß. Vielleicht gibt es sie auch nicht so pauschal, sondern müsste im eins zu eins Verhältnis jedes mal neu ausgehandelt werden. Was wiederum nicht in diese Zeit und in diese "Kultur" zu passen scheint....


Do 21. Jun 2018, 11:22
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Schamanin

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Bö Morgenstern hat geschrieben:
Aber es gehört auch dazu, dass die, die die Hilfestellung geben (vorausgesetzt sie haben die Fähigkeit dazu wirklich und bilden sie sich nicht nur ein/wünschen sich so sehr, dass es so sein möge), einen Ausgleich (wie auch immer geartet) bekommen. Das ist zum einen für das Gleichgewicht wichtig und zum anderen auch, weil sie von etwas leben müssen, hier, wo alles einen Preis hat.

Hier, Sapuchera, fasst du mit zwei Sätzen - wie ich finde, punktgenau - etwas zusammen, das mich Jahre gekostet hat zu verstehen / leben. In der ersten Zeit meiner Arbeit (ich lasse jetzt hier mal ganz bewusst das Reizwort "schamanisch" weg ;) ) habe ich meinen Schutzbefohlenen verweigert, mir irgendeinen Ausgleich zu geben, obwohl ich merkte, dass sie sich nicht wohl damit fühlten ("Aber Sie haben mir doch so sehr geholfen, ich möchte Ihnen jetzt bitte auch etwas dafür geben...", und ich immer: "Nein, nein.").

Drei Dinge haben mich dann umdenken lassen (wobei ich mich nicht mehr an die chronologische Reihenfolge erinnern kann).
1. Ein Vortrag von Bert Hellinger mit dem Titel "Schuld und Unschuld", in dem er beschreibt, dass es, wenn jemand etwas gibt aber eine Gegenleistung verweigert, nicht etwas "Edelmütiges" ist. Weil Derjenige, der etwas bekommen hat, sich in der Schuld des Anderen stehend fühlt. Wenn man ihm erlaubt, seinerseits etwas zu geben, dann ermöglicht man ihm, sich selbst wieder in den Zustand der Unschuld zu versetzen.

2. Eine Reise zu diesem - auch da stimme ich dir zu, heiklen - Thema, auf der meine Inneren Instanzen von dem Gleichgewicht, das du in deinem Beitrag beschreibst, sprachen. Geben und Nehmen sollen im Ausgleich sein, allein schon, damit die Heilenergie von einer Waagschale in die andere fließen kann.

3. Eine bestimmte Schutzbefohlene. Sie war ein Transformationsmedium, und gegen sie wurde Schadenszauber verübt (was ich in meiner Arbeit für sie bestätigt fand). So konnte sie ihre Inneren Stimmen nicht mehr hören und musste ihre Seminare (von denen sie lebte) absagen. Als sie mich anrief, war sie bereits über einen Monat außer Gefecht gesetzt gewesen. Glücklicherweise konnte ich ihr helfen, und sie bestand dann unglaublich massiv darauf, mir einen Ausgleich zu geben. Da ließ ich mich dann das erste Mal darauf ein.

Seitdem handhabe ich es so, dass ich es für meine schamanische Arbeit dem Schutzbefohlenen überlasse, ob - und wenn ja, was - er dafür geben möchte (also einen Ausgleich weder verlangen noch ablehnen). Für meine Seminare gibt es hingegen feste Sätze. Dies aus dem Grund, weil ich sonst einen "Full-Time-Job" für die Lebenshaltungskosten ausüben müsste (und dadurch viel weniger Zeit und Ressourcen für das Eigentliche zur Verfügung hätte). Auch handelt es sich um eine vorher festgelegte, verabredete Leistung (soundsoviele Stunden, dieser und jener Lehrinhalt). Und schließlich entstehen für mich auch Kosten, die gedeckt werden müssen (Raummiete, Fahrtkosten, Kosten für zur Verfügung gestelltes Essen und Trinken, etc.).

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Do 21. Jun 2018, 13:12
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Was spricht dagegen ein normales bodenständiges Tagwerk nach zugehen? (Und das ist durchaus machbar!)
Auch und selbst wenn man zu dem "berufen" wurde, was man nun mal ist?! Ich weiß, hier wird man dann schnell als unrealistisch gewertet, da es um den "Energieausgleich" geht. Wobei Heilung nie eine Frage des Geldes sein sollte, nicht in dieser Welt, noch in irgendeiner anderen.
Aber ich bin auch niemand, der groß "studiert" ist, oder Diplome an den Wänden hat, von sonst wie vielen Seminaren, Ausbildungen etc. Wahrscheinlich fällt auch deshalb das, was ich zu sagen habe und meine "normale" Vita, in die Nichtigkeit. Ich habe eben nur das, womit ich geboren wurde und die Freiheit damit zu tun, was auch immer ich will, auch wenn dieser Weg, ein eher einsamer Weg sein kann. Eigentlich bin ich damit auch relativ zufrieden, im Einklang mit meiner Natur und dessen "Geister" sein zu können, ehrlich und authentisch . Ich kann mir auch keine großen Taten auf die Flagge schreiben und schon gar nicht damit hausieren gehen. Hypnose habe ich auch nicht gelernt, weil ich ehrlich gesagt Respekt und Misstrauen dem gegenüber habe.
Letztlich weiß ich aber auch, dass jeder Mensch in der Lage sein muss, an seiner Heilung selbst mitzuwirken. Die Verantwortung kann man niemanden nehmen.


Wir, die mit diesen System aufgewachsen sind und nichts anderes kennen, verstehen das oft nicht. Ich bin mir auch darüber im Klaren, dass es Menschen kaum wertschätzen, wenn etwas "umsonst" ist. Noch glaube ich an Altruismus! Behaupten, es wäre Unehrenhaft eine Spende anzunehmen, mache ich ebenso wenig.
Es gibt auch diese und diese Seminare! Wenn ich da in einer Kette hineingerate, wo ich nur weiter komme, indem ich ersteinmal jenens ,oder dieses Seminar buchen muss um dann in 1-2 Jahren "ausgebildet" werde, zu einem vermeintlichen "Schamanen", ist lächerlich, sorry!

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Fr 22. Jun 2018, 06:19
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Das größte Problem scheint mir diese gesellschaftliche Struktur zu sein,
sie passt erstmal einfach nicht zu einer lebendigen Form, wie ich sie jetzt mal, um es zu vereinfachen, mit "Schamanismus" umschreiben will. ;)
Alles ist zur Ware geworden und nur mit Geld/Besitz kann eines (jenseits weniger, die den ganz harten Weg wählen) hier auch leben.
Die meisten lebendigen Verbindungen wurden gekappt, es sind allenfalls nur noch rudimentäre Wissen-/Erlebens-Reste in Einzelnen vorhanden.
Zum Glück leiden viele Menschen noch/wieder unter diesem Zustand und begeben sich auf die Suche.

Und ja, Ausgleich ist sehr wichtig, wie Du es auch schreibst, Julia! Auch damit die um Unterstützung Nachfragenden ihre Selbstbestimmung behalten und an ihre eigene Fähigkeit, sich selbst heilen zu können (was auch den Tod mit einbeziehen kann), glauben.

Denn, ich stimme Dir, Bö, sehr zu, es sind die Selbstheilungskräfte, auf die es ankommt! Ohne sie stirbt ein Wesen (das meine ich jetzt vor allem seelisch, aber meist/oft auch körperlich).

Für mein Verständnis wäre eine gute schamanische Ausbildung gekoppelt an einen Jahrzehnte langen (um nicht zu sagen lebenslangen) Prozess und die Schüler (1 max 2) leben einen längeren Zeitraum (im Idealfall Jahre) mit den Lehrenden gemeinsam.
Aber leider scheint das in dieser Kultur nur schwer möglich, was meiner Meinung nach sowohl an den äusseren (gesellschaftlichen) als auch inneren (psychologischen) Bedingungen liegt.
Meine Wahrnehmung ist, dass es für viele Nachfragenden zwar (fast) egal scheint, ob sie ihr Geld an die Unterstützenden geben oder für einen guten Zweck, z.B. Tiernothilfe,..., spenden. Aber es scheint mir für viele Nachfragende emotional schwierig zu sein, in anderer Form einen Ausgleich zu geben, wie z.B. bei notwendiger Arbeit mit zu helfen, weil da oft genug Elterngeschichten und/oder gesellschaftliche Bewertungen von abgewerterter Arbeit mit reinspielen. Aber und zum Glück, gilt das nur für einen Teil.

Ich finde unsere Diskussion sehr wichtig, weil die Situation an sich so unbefriedigend ist. Vielleicht können Gespräche, wie wir sie hier führen, den Raum für neue und zuträglichere Formen des Lehrens und Lernens öffnen.
Deswegen an dieser Stelle schon mal herzlichen Dank Euch beiden! :d_sunny:


Fr 22. Jun 2018, 10:28
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Einen ebenso herzlichen Dank an dich, Sapuchera! :d_sunny:

Alle Beiträge, die ich bis jetzt von dir gelesen habe, empfinde ich als ungemein konstruktiv und anregend. Es macht mir wirklich Freude zu lesen, was und wie du schreibst. (Wollte ich einfach 'nur mal so' loswerden... :grin: )

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Fr 22. Jun 2018, 11:37
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Ich fände den Diskurs auch ungemein wichtig. Allerdings fühlt sich eben jeder gleich angegriffen, wenn man auch nur den Verdacht äußert, es könnte eventuell doch anders sein, ohne eben jenem Honig ums Maul schmieren zu müssen. :roll:
Wie gesagt, etwas anderes habe ich nicht erwartet. Allerdings habe ich ebenfalls meine Erfahrungen und die waren nachhaltig!
Nicht das ich es nicht gewohnt bin, das diejenigen die "Licht" sein wollen, plötzlich gar nicht mehr so lichtvoll und freundlich sind, wenn es drauf ankommt.
Eine wirklich konstruktive Diskussionen, ist mit vermeintlichen "Schamanen", die sich hier so nennen , nicht möglich.

Sie sind dafür da, das konsumiert werden kann, ein Wissen und ein Verhalten, was sie einfach nicht sind. Egal wie "glanzvoll" sie herüber kommen. :boredom:


Allerdings sind das auch "nur" meine Erfahrungen mit Neoschamanismus!

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Fr 22. Jun 2018, 11:52
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Sapuchera hat geschrieben:
Das größte Problem scheint mir diese gesellschaftliche Struktur zu sein,
sie passt erstmal einfach nicht zu einer lebendigen Form, wie ich sie jetzt mal, um es zu vereinfachen, mit "Schamanismus" umschreiben will. ;)

Und gerade weil der Schamanismus etwas Lebendiges, Kreatives ist, muss es ihm gestattet - und auch möglich - sein, seinen Weg zurück in unsere Breitengrade zu finden. Dabei müssen in herrschender gesellschaftlicher (und ja, kontraproduktiver) Struktur sicher andere Pfade beschritten werden als in der alten Zeit. Denn, wie du sagst:

Sapuchera hat geschrieben:
Die meisten lebendigen Verbindungen wurden gekappt, es sind allenfalls nur noch rudimentäre Wissen-/Erlebens-Reste in Einzelnen vorhanden.
Zum Glück leiden viele Menschen noch/wieder unter diesem Zustand und begeben sich auf die Suche

Und jede aufrichtige Suche sollte ein Leben lang andauern...

Sapuchera hat geschrieben:
Für mein Verständnis wäre eine gute schamanische Ausbildung gekoppelt an einen Jahrzehnte langen (um nicht zu sagen lebenslangen) Prozess und die Schüler (1 max 2) leben einen längeren Zeitraum (im Idealfall Jahre) mit den Lehrenden gemeinsam.
Aber leider scheint das in dieser Kultur nur schwer möglich, was meiner Meinung nach sowohl an den äusseren (gesellschaftlichen) als auch inneren (psychologischen) Bedingungen liegt.

Auch hierbei sehe ich es - in Ermangelung einheimischer menschlicher Lehrer in ungebrochener Linie - als eine Frage der Aufrichtigkeit und Bereitschaft. Denn man kann von so Vielem lernen - von Inneren Instanzen, den 4 Elementen, den Pflanzen (hier möchte ich die Bäume gesondert erwähnen), den Kristallen und den Tieren. Zusammenfassend durch achtsame Beobachtung und stilles Lauschen all dessen, was einen umgibt. Und auch hier sollte man meiner (Wahr-)Nehmung nach zu keinem Zeitpunkt seines Lebens sagen: "Fertig!"

Ich persönlich misstraue den Menschen, die von sich behaupten "Ich habe es gefunden.", oder "Ich weiß es besser".

Und Diejenigen, die auf diesem - wie ich bereits sagte - weiten, weiten Gebiet auf Andersdenkenden und -Handelnden herumhacken und sich anmaßen festzulegen, was sein darf und was nicht, sowie Jene, die durch einen selbstgebastelten Filter gucken und sich in Pauschalisierungen ergehen (sprich, alles "Andere" in einen Topf zu werfen) oder sich in Unterstellungen und Anklagen ergehen, handeln nicht anders als seinerzeit die katholische Kirche, die sich bemühte, alles, was nicht in ihr Konzept der "Wahrheit" passte, auf dem Scheiterhaufen zu verbrennen - was ja wiederum zur Brandrodung unserer heimischen schamanischen Wurzeln führte...

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Fr 22. Jun 2018, 13:33
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Zitat:
Und Diejenigen, die auf diesem - wie ich bereits sagte - weiten, weiten Gebiet auf Andersdenkenden und -Handelnden herumhacken und sich anmaßen festzulegen, was sein darf und was nicht, sowie Jene, die durch einen selbstgebastelten Filter gucken und sich in Pauschalisierungen ergehen (sprich, alles "Andere" in einen Topf zu werfen) oder sich in Unterstellungen und Anklagen ergehen, handeln nicht anders als seinerzeit die katholische Kirche, die sich bemühte, alles, was nicht in ihr Konzept der "Wahrheit" passte, auf dem Scheiterhaufen zu verbrennen - was ja wiederum zur Brandrodung unserer heimischen schamanischen Wurzeln führte...



Declaration of War Against Exploiters of Lakota Spirituality

Zitat:

5. Wir erklären, dass wir eine Haltung der Null-Toleranz gegenüber jeden "Schamanen des Weißen Mannes" einnehmen, der aus unseren eigenen Gemeinschaften hervortritt, um die Enteignung unserer zeremoniellen Praktiken durch Nicht-Indianer zu legitimieren; all diese "Plastik-Medizinmänner" sind Feinde der Lakota, Dakota und Nakota.
...


von Wilmer Stampede Mesteth; (Oglala Lakota); Traditional Spiritual Leader & Lakota Culture Instructor; Oglala Lakota College, Pine Ridge, South Dakota
Darrell Standing Elk; (Sicangu Lakota); President, Center for the SPIRIT, San Fancisco, California, & Pine Ridge, South Dakota
Phyllis Swift Hawk; (Kul Wicasa Lakota); Tiospaye Wounspe Waokiye; Wanblee, South Dakota

und das wäre auch nur ein Beispiel von vielen, was die indigenen Völker davon halten. Das Naturspiritualität vermarktet wird. Es sind nicht meine Worte, aber ich finde, das wenn man schon den Finger erhebt und jemanden als Inquisitor da stehen lässt, auch die ganze Wahrheit gesagt werden sollte!


Und übrigens, muss sich davon niemand angesprochen fühlen, wenn jemand ehrlich genug ist. Ist nur eben das, was mir in persönlich in den Sinn kommt, deshalb frage ich eben nach.

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Sa 23. Jun 2018, 06:14
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Julia Menhofer hat geschrieben:
Einen ebenso herzlichen Dank an dich, Sapuchera!

Alle Beiträge, die ich bis jetzt von dir gelesen habe, empfinde ich als ungemein konstruktiv und anregend. Es macht mir wirklich Freude zu lesen, was und wie du schreibst. (Wollte ich einfach 'nur mal so' loswerden... )


Jetzt machst Du mich aber sehr verlegen, Julia :blush2:
aber ich freue mich auch darüber, und auch, dass Dir meine Beiträge gefallen und danke Dir für Dein positives Feedback! :)

Julia Menhofer hat geschrieben:
Und jede aufrichtige Suche sollte ein Leben lang andauern...


ja, da stimme ich Dir unbedingt zu.

Bö Morgenstern hat geschrieben:
Declaration of War Against Exploiters of Lakota Spirituality


Ich kenne die Deklaration ebenfalls und auch den großen Ärger der Ältesten über den Verkauf ihrer Spiritualität, bzw. von etwas, das oft fälschlich als ihre Spiritualität ausgegeben wird. Eine weitere Form des Kolonialismus nennen es einige, wie ich finde nicht zu Unrecht. Die indigenen Stämme versuchen auch mit Hilfe ihrer Spiritualität und ihrer überlieferten Lebensweisen und Einsichten, gerade ihre jungen Menschen nicht nur am Leben zu halten (die Suizidrate unter ihnen ist erschreckend hoch und die Lebenserwartung der "nations people" wie sie sich auch selbst nennen, sehr niedrig, ich meine unter dem 50. Lebensjahr), sondern ihnen auch einen Weg aufzuzeigen, der für sie Sinn machen könnte weiter zu leben, der ihnen ein Leben in Würde ermöglicht und ihnen aus der Verbundenheit heraus Kraft gibt. Der "Kolonialismus" beschädigt in den Augen mancher diese Möglichkeit und trägt in diesem Sinne für sie mit dazu bei, dass weitere junge Menschen sterben.
Ich meine, dass jedes, dass mit "indianischem Schamanismus" handelt, dies auch wissen sollte, weil es vielleicht dann dazu führen könnte, dass dem Aufruf der Ältesten der first nations auch gefolgt wird.
Und vielleicht könnte es dann dazu führen, dass Menschen mehr hier schauen nach dem, was es hier an Geistern, AhnInnen und Verbindungen gibt und forschen, wo sich dazu auch noch Bruchstücke von Wissen finden.
Wie man unschwer erkennen kann, liegt mir dieses sehr am Herzen, deswegen auch so viel Text von mir mit meinen sehr persönlichen Ansichten dazu... :) ;)


Sa 23. Jun 2018, 11:57
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