Scorpio Dennis hat geschrieben:
Warum bist du eigentlich so ein Fan von diesen Barken? Vermutlich hat das auch was mit deiner Familie zu tun?
Richtig: ich bin sehr familien-traditionsbezogen
Mein Großvater war Schiffsbauingenieur und hat bei der o.g. "Priwall" die Heizungsanlage eingebaut, denn ursprünglich gab es auf Segelschiffen keine Heizung, sondern nur Feuerschalen/-fässer, die auch nur genutzt wurden, wenn das Schiff in die Eiszonen kam. Und mein Vater hat ursprünglich Schiffsruderanlagen gebaut.
Diese Vier- oder gar Achtmastbarken sind ein so wunderschöner Anblick - insbesondere wenn man die Freiheit, die hinter diesen Schiffen steht, sieht. Im Grunde sind sie direkte Nachfahren der Wikinger-Drachenboote. Auf der anderen Seite sind sehr viele von ihnen mit Mann und Maus auf hoher See untergegangen. Oftmals kann ich dieses Leid spüren. Deswegen sind sie mir sehr nah.
Zitat:
An sich finde ich das eine schöne Idee mit dem Ahnentopf, aber mir stellt sich da eine Frage....
Es wird ja oft davon geredet, dass Verstorbene loslassen und hinüberschreiten sollen und man ihnen dabei auch helfen soll. Bindet man sie durch so einen Ahnengedenken nicht zu einem gewissen Grad an das Diesseits bzw. macht es ihnen schwerer, loszulassen? Die selbe Frage könnte man sich auch in Bezug auf Samhain stellen...
Binden kann und will ich die Toten selbstverständlich nicht. Ich sehe in meinem Ahnentopf etwas, was früher allgemein üblich war als sich einmal im Jahr zu einem bestimmten Tag die ganze Familie aus der ganzen Welt im Elternhaus traf und gemeinsam in einem großen Rahmen feierte (diese Fotos wo teilweise 100 Personen und mehr zusammenstehen, kennt ihr sicher auch). Etwas, was es heute praktisch nicht mehr gibt, weil sich niemand mehr Zeit für Familienfeiern nimmt. Bis 1999 war diese Art Feierlichkeiten auch in meiner Familie üblich, so daß ich auch meine Cousinen und Cousins aus Canada und Costa Rica treffen konnte, aber seitdem meine Großmutter nicht mehr da ist, gibt es diese Feiern auch bei uns leider nicht mehr.
Also "treffe" ich meine Familie in einem etwas anderen Rahmen: Die Toten "übernachten" in dem Ahnentopf und der Rest der Familie eben in meinen Gedanken. Ich führe sie also praktisch zu Samhain noch einmal zusammen, um dieses alte Zusammengehörigkeitsgefühl zu erhalten.