Scorpio Dennis hat geschrieben:
Etymologie: "Gallien", "Galicien" und "Galizien"
Annehmen könnte man es tatsächlich, zumal es in Krakau (wo man als Laie vielleicht gar nicht unbedingt Kelten erwarten würde) im dortigen Museum eine sehr große Ausstellung zum lokalen (!) Keltentum gibt. Aber ob es tatsächlich so ist? Ich bin nicht sicher. Müsste man vor voreiligen Schlüssen noch besser recherchieren. Die Römer waren schnell dabei, andere Völker (wie in Caesars "De bello gallico"), die gar nichts miteinander zu tun hatten, zusammenfassend als Gallier oder gar Barbaren (weil sie kein Latein konnten und immer nur "barbar" sagten) abzutun.
Irgendwie wird gallisch, galizisch, galicisch - dazu auch noch gälisch - etymologisch wahrscheinlich tatsächlich zusammenhängen, selbst wenn das heute teils polnische, teils österreichische Galizien (die Unterschiede in der modernen Rechtschreibung kann man für den Zweck wohl getrost vergessen) in den Karpaten angeblich vom später latinisierten Fürstentum Galitsch/Halitsch abgeleitet sein soll, das davor zur Kiewer Rus gehörte. Das dortige Galizien erhielt deswegen seinen Namen auch erst , als es schon lange nirgendwo mehr Kelten gab.
Das spanische Galicien hat seinen Namen dagegen tatsächlich von der römischen Provinz Galleacia, in die zuvor um 700 v. Chr. Kelten eingefallen waren und sich mit den dortigen Iberern vermischten.
Nur - Kelten ist ohnehin nur eine sprachliche Verwandschaft ohne irgendein Zusammengehörigkeitsgefühl. Es gab nie etwas wie einen keltischen Staat und das einigende Band waren immer nur die einzelnen, über große Teile Europas verbreiteten keltischen Stämme, die nichts miteinander zu tun hatten. Die "Gallierkatastrophe" von 387 v.Chr., die beinahe Rom ausgelöscht hätte, hat deshalb auch höchstens etwas mit dem kollektiven Gedächtnis Roms zu tun, aber nichts mit den besonderen Fähigkeiten der Leute in dem kleinen Dorf, wo Miraculix Misteln schnitt und seinen Zaubertrank für Asterix zubereitete.